Ein 17-jähriger aus Afghanistan hatte in einem Regionalzug vier Menschen wahllos angegriffen und mit Axt und Messer verletzt. Als der Täter in Würzburg-Heidingsfeld aus dem Zug floh, wurde er von der Polizei verfolgt. Als der Jugendliche dann auch die Polizisten attackierte, wurde er von diesen erschossen.
Ein Vorgehen was bei Renate Künast auf Missfallen stieß. Die Grünen Politikerin hätte sich offenbar ein vorsichtigeres Vorgehen der Polizei gewünscht.
Tragisch und wir hoffen für die Verletzten. Wieso konnte der Angreifer nicht angriffsunfähig geschossen werden???? Fragen! #Würzburg@SZ
— Renate Künast (@RenateKuenast) 18. Juli 2016
Heftige Reaktionen
Sowohl von Bürgern als auch von Politikern wurde Künast daraufhin scharf angegriffen. Michael Fuchs, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion kritisierte die Grünen-Politikerin etwa als “Gutmensch”, manch ein Bürger ging in seiner Wortwahl auch noch deutlich weiter.
Grüne Gutmenschen immer zu Lasten Dritter, es ist nicht zu glauben https://t.co/gHswXkQpDJ
— Dr. Michael Fuchs (@drmfuchs) 19. Juli 2016
@RenateKuenast Gratulation, Frau Künast. Den Wettbewerb um das größte Waschbretthirn des Landes haben sie souverän gewonnen. — Miles Monroe (@milesmonroe) 18. Juli 2016
Es wird Zeit sich zu löschen und in Pension zu gehen, sie haben die Kontrolle über die Realität verloren! @RenateKuenast @wbildkamera
— ⚓️Maptain Corgan☠ (@CptMorganru) 18. Juli 2016
Polizei verteidigt sich
Auch die Polizei Oberbayern-Süd nahm ihre Kollegen aus Unterfranken in Schutz. Künast würde mit ihrer Äußerung zu schnell urteilen. Klare Worte findet auch Rainer Wendt, Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft. In einem Interview mit der “Saarbrücker Zeitung” sagte Wendt, der Vorfall werde akribisch geprüft und erst dann ein Urteil gefällt. “Da brauchen wir diese parlamentarischen Klugscheißer überhaupt nicht.”
@RenateKuenast | ein tweet mit “????” ist zum jetzigen zeitpunkt nicht gerecht. — PolizeiOberbayernSüd (@polizeiOBS) 18. Juli 2016
In dieselbe Kerbe schlägt der FDP-Politiker Tobias Huch, der Künast auf Twitter entgegnet, sie solle doch einfach den Mund halten. Der Grund für ihren Tweet sei schlicht, dass sie die Polizei hasse.
@RenateKuenast Und warum können Sie nicht einfach mal den Mund halten?
— Tobias Huch (@TobiasHuch) 19. Juli 2016
. @polizeiOBS Ich entschulde mich für die dumme und beleidigende Frage von Frau @RenateKuenast. Sie hasst einfach die Polizei. — Tobias Huch (@TobiasHuch) 19. Juli 2016
Künast nimmt Stellung
Am Dienstagnachmittag nahm Künast gegenüber der Deutschen Presse-Agentur Stellung zu ihrem Tweet. “Ein Tweet ist offenbar viel zu kurz, um auf so eine gewalttätige Attacke angemessen zu reagieren”, sagte sie. Die von ihr ausgedrückte Sorge um die Verletzten sei ehrlich empfunden und sie hoffe, dass keine schlimmen Folgen für die Opfer entstünden. Fragen nach dem Einsatz der Waffen würden aber dazugehören und diese werde sie auch weiterhin stellen. Das täten auch die Justiz und die Landeskriminalämter.