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Nach Schüssen in Konstanz setzt Polizei Aufklärung der Bluttat fort

Nach der Bluttat in Konstanz in der Nacht auf Sonntag, bei der ein Türsteher und der Angreifer starben, setzt die Polizei ihre Ermittlungen fort.
Nach der Bluttat in Konstanz in der Nacht auf Sonntag, bei der ein Türsteher und der Angreifer starben, setzt die Polizei ihre Ermittlungen fort. ©AFP; Facebook
Nach der tödlichen Schießerei vor einer Diskothek in Konstanz setzt die Polizei ihre Ermittlungen zur Aufklärung des Verbrechens fort. Die Behörden setzen auch auf Hinweise von Zeugen, die etwa Bild- und Videoaufnahmen gemacht haben. Zudem werten die Ermittler weiterhin Spuren aus und beleuchten das Umfeld des Täters.
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Ungeklärt war zunächst, woher der Angreifer das Sturmgewehr hatte – ein Gewehr, wie es US-Streitkräfte benutzen.

Mit einem Sturmgewehr des Typs M-16 kam der Täter zurück. Foto: VOL.AT/Madlener
Mit einem Sturmgewehr des Typs M-16 kam der Täter zurück. Foto: VOL.AT/Madlener ©Mit einem Sturmgewehr des Typs M-16 kam der Täter zurück. Foto: VOL.AT/Madlener

Täter erschoss Türsteher

Der 34-Jährige schoss Sonntagfrüh gegen 4.30 Uhr bei einer Diskothek in Konstanz um sich. Ein Türsteher, mit dem er zuvor in Streit geraten war, starb. Nach einem Schusswechsel mit der Polizei starb auch der Angreifer im Krankenhaus an seinen Verletzungen. Drei Menschen wurden nach Angaben der Polizei schwer, sieben leicht verletzt. Partygäste flohen in Panik aus dem Club.

Türsteher Ramazan stellte sich dem Täter in den Weg. Screenshot: Facebook
Türsteher Ramazan stellte sich dem Täter in den Weg. Screenshot: Facebook ©Türsteher Ramazan stellte sich dem Täter in den Weg. Screenshot: Facebook

“Unsagbar eskalierte” Auseinandersetzung

Der Angreifer hat laut Polizei als Einzeltäter gehandelt, einen Terror-Hintergrund gibt es den Behörden zufolge nicht. Die Ermittler gehen von einer persönlichen Auseinandersetzung aus, die auf “unsagbare Weise eskaliert” sei.

Nach dem Streit am Eingang der Diskothek sei der 34-Jährige nach Hause gefahren, habe die Kriegswaffe geholt und sei zum Club zurückgekehrt, berichtete die Staatsanwaltschaft am Sonntag.

Der 34-Jährige irakisch-kurdischer Herkunft war als Kind im Jahr 1991 nach Deutschland gekommen. Er ist vorbestraft unter anderem wegen Körperverletzung und Drogendelikten. Der Betreiber der Diskothek ist laut Polizei der Schwager des Täters.

Gäste fliehen in Panik

Die schockierende Tat in der Nacht dauert nur wenige Minuten, wie sich ein 27 Jahre alter Augenzeuge erinnert. Wie er, so stehen auch zahlreiche andere, meist junge Gäste unter dem Eindruck des unerwarteten Angriffs: Als die Musik plötzlich verstummt, Schreie zu hören sind und Panik ausbricht. Die Polizei berichtet, die Gäste seien aus dem Club gerannt, der in einem Industriegebiet liegt. Kurze Zeit später sind Polizisten, Sanitäter und Notfallseelsorger am Ort.

“Die Erinnerungen bekomme ich nicht mehr aus dem Kopf”, sagt der junge Mann. Er habe beobachtet, wie der Angreifer einem Mann direkt in den Schädel geschossen habe. Andere Besucher hätten später berichtet, es sei noch ein weiterer Angreifer an der Tat beteiligt gewesen. Die Polizei gibt aber schließlich Entwarnung – und ist sich sicher: Es war ein Einzeltäter.

Anti-Terror-Helm rettet Polizist das Leben

Dessen Vorgehen ist brutal: Er eröffnet vor der Diskothek sofort das Feuer auf die Polizei, die mit vielen Spezialkräften im Einsatz ist. Der Angreifer wird getroffen und stirbt wenig später im Krankenhaus. Auch ein Polizist wird angeschossen. Ein neuer Spezialhelm rettet ihm aber wahrscheinlich das Leben, wie Ermittler schildern. Ein Projektil trifft den Kopfschutz aus Titan, es wird abgebremst und bleibt im Helm stecken. So sei eine mit Sicherheit schwerste oder tödliche Verletzung verhindert worden, heißt es.

Dieser Helm rettete einem Polizisten das Leben. Foto: VOL.AT/Madlener
Dieser Helm rettete einem Polizisten das Leben. Foto: VOL.AT/Madlener ©Dieser Helm rettete einem Polizisten das Leben. Foto: VOL.AT/Madlener

Gäste in Diskothek eingeschlossen

Während der Schießerei auf dem Parkplatz schlossen Beamte etwa 60 bis 80 Gäste in der Diskothek ein. Zu ihrem eigenen Schutz, wie die Polizei erklärt. Weil der Täter außerhalb der Diskothek geschossen habe, seien die Innenräume der sicherste Ort gewesen.

(APA/dpa/red)

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