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Nach Twitter-Aufregung: Wiener Grüne wollen doch Friedrich-Zawrel-Straße

Friedrich Zawrel soll nun doch in Wien eine Straße gewidmet werden
Friedrich Zawrel soll nun doch in Wien eine Straße gewidmet werden ©APA
Nach der am Montag losgetretenen Social-Media-Debatte um die Benennung einer Straße nach dem kürzlich verstorbenen NS-Opfer Friedrich Zawrel, wollen die Wiener Grünen nun ein eindeutiges Zeichen setzen.
Friedrich Zawrel verstorben
Straße für Nelson Mandela

Die grünen Penzinger Bezirksräte bringen einen Antrag auf eine Friedrich-Zawrel-Straße ein. Die Umbenennung könnte allerdings frühestens in einem Jahr erfolgen.

Straße nach Spiegelgrund-Opfer benannt

“Der verstorbene Zeitzeuge Friedrich Zawrel, der als Jugendlicher die Foltern in der ehemaligen ‘Heilpädagogischen Anstalt am Spiegelgrund’ erleiden musste und einer der wenigen Überlebenden dieser Tötungsanstalt des NS-Regimes für sogenanntes ‘unwertes Leben’ war, soll durch die Benennung einer Verkehrsfläche im 14. Bezirk geehrt werden”, heißt es wörtlich in dem Antrag, der der APA vorliegt.

Ansuchen um Friedrich-Zawrel-Straße

Er soll in der Bezirksvertretungssitzung am 8. April beschlossen werden. Gibt es einen positiven Bezirksbeschluss, kommt dieser in den Unterausschuss Verkehrsflächenbenennung. Dort wird über das Ansuchen debattiert und befunden. Die endgültige Entscheidung fällt dann im Kulturausschuss des Gemeinderats. Allerdings wird das frühestens in einem Jahr so weit sein: Die sogenannte Interkalarfrist sieht eine einjährige Zeitspanne zwischen Tod und Benennung vor.

Aufregung um Grüne auf Twitter

Zum Hintergrund: Am Montag sorgte ein internes E-Mail der Grünen Frauen Wien auf Twitter und Facebook für Aufregung. Darin sprach sich ein Mitglied gegen eine Friedrich-Zawrel-Straße aus, da damit wieder eine Verkehrsfläche nach einem Mann benannt werden würde.

Mailath-Pokorny für Umbenennung

Innerhalb der Grünen habe es allerdings nie eine Debatte gegeben, so eine Sprecherin am Dienstag. Dass es einen Antrag auf eine Friedrich-Zawrel-Straße geben werde, sei seit dem Todestag klar gewesen.

Auch der zuständige Stadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) sei für eine solche Umbenennung, hieß es aus seinem Büro. Zawrel sei ein “Symbol für den langjährigen Kampf gegen Ungerechtigkeit während und nach der NS-Zeit” gewesen. Deshalb wird er auch ein ehrenhalber gewidmetes Grab am Wiener Zentralfriedhof bekommen.

(apa/red)

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