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Neue Magistratsabteilung 01: Wien bündelt IT-Abteilungen

Stadt Wien schafft neue Magistratabteilung 01 für IT.
Stadt Wien schafft neue Magistratabteilung 01 für IT. ©pixabay.com (Symbolbild)
Die Stadt Wien legt seine IT-Abteilungen in der neu dafür geschaffenen Magistratsabteilung 01 zusammen.

Die bisher nicht existente MA 01 wird drei Abteilungen – jene des Magistrats, des Allgemeinen Krankenhauses (AKH) und des Krankenanstaltenverbunds (KAV) – beherbergen, kündigte der zuständige Stadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) an. Die Stadt erhofft sich dadurch unter anderem Einsparungen.

MA 01 in Wien-Donaustadt

Die MA 01 wird im neuen Wiener Rechenzentrum “STAR22” in der Donaustadt untergebracht sein. Ihre Arbeit soll sie im Juli 2018 aufnehmen, bis Ende 2019 soll die schrittweise Zusammenführung dann so gut wie abgeschlossen sein, berichtete Ulrike Huemer, Chief Information Officer der Stadt, vor Journalisten. Mailath-Pokorny nannte die IT-Struktur “das Nervensystem der Stadt”. Jetzt werde dafür ein Gehirn geschaffen, eine gemeinsame Schaltzentrale.

Magistratsabteilung 01 soll beim sparen helfen

Laut Ressortchef ist die Maßnahme “das wahrscheinlich größte Reformprojekt der Stadt” im Zuge von “Wien neu denken”, bei dem alle Rathausressorts und Magistratsabteilungen angehalten sind, Schritte zur Effizienzsteigerung bzw. Einsparungen zu setzen. Apropos Geld: Im Falle der IT-Konsolidierung rechnet Huemer für 2018 bereits mit Einsparungen in Höhe von 10 Mio. Euro – bei einem Gesamtvolumen von 270 Mio. Euro pro Jahr. 2019 sollen die Kosten auf 250 Mio. Euro gedrückt und dann mittelfristig auf diesem Niveau gehalten werden.

Die Dimension des Vorhabens zeigt sich an einigen Zahlen: Derzeit sind die drei Abteilungen für rund 85.000 User, 5.000 Serversysteme oder 5.380 Datenbanken mit knapp 1.200 Terabyte Speicher zuständig. Betreut werden 70 Telekommunikationsanlagen mit 69.000 Nebenstellen und 114.000 Arbeitsplatz-Endgeräte.

1.000 Mitarbeiter von Zusammenlegung betroffen

Das Personal aller drei bestehenden Abteilungen wird übernommen, wurde versprochen. Das sind knapp 1.000 Mitarbeiter. 480 davon werken in der jetzigen MA 14 (IKT), die ihren Sitz schon im STAR22 hat. Diese betreut die Dienststellen des Magistrats, stadteigene Unternehmen oder Schulen. Sie wird mit der MA 01-Gründung aufgelöst. Weitere 380 Mitarbeiter kommen von der KAV-IT, die sich um die Gemeindespitäler und Pflegewohnhäuser kümmern. Mit der entsprechenden Abteilung des AKH übersiedeln 120 Bedienstete, die sämtliche Direktionen, Kliniken und Institute des größten Spitals Österreichs sowie Teile der Medizinischen Universität betreuen. Nicht alle ziehen jedoch ins Bürohaus im 22. Bezirk, einige IT-Mitarbeiter werden dezentral – etwa an Krankenhausstandorten – arbeiten.

Mit der Zusammenlegung soll die Stadt auch fit für die digitale Zukunft werden. Die MA 01 ist somit auch als Denkzentrale für neue Serviceangebote für Bürger oder die Verbesserung von Betreuungsleistungen gedacht. Als konkrete Anwendungsbeispiele wurde etwa die anonymisierte Auswertung von Krankenakten im KAV mithilfe von künstlicher Intelligenz genannt, wodurch die Versorgung optimiert werden soll. Eine Testphase laufe bereits. Die Bandbreite reiche vom Ausbau der Erledigung von Behördenwegen im Internet bis zur automatischen Einleitung von Hilfsmaßnahmen bei älteren Menschen.

Das Thema Sicherheit wird beim neuen Projekt ebenfalls groß geschrieben, versicherte Huemer angesichts der “kritischen Infrastruktur”. Schon jetzt sei man mit bis zu 70.000 Hackerangriffen konfrontiert – und zwar pro Tag, unterstrich sie.

Mitarbeiter im Familienministerium klagen über Postenschacher

Mitarbeiter des Familienministeriums erheben den Vorwurf der Postenschacherei gegen Ministerin Sophie Karmasin (ÖVP). In einem Schreiben an Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) und Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen behaupten sie, dass mehrere Führungsposten nach parteipolitischer Gunst vergeben worden sind, berichtet die “Presse” (Freitagausgabe).

“Mit 17. Juli 2017 wurde eine Sektionsleitung bestellt, deren Grundlage eine Stellenausschreibung war, die durch das Fehlen von Fachkompetenz gekennzeichnet war”, heißt es in dem Schreiben. Es geht um Sektionschefin Bernadett Humer, die ab 2015 Karmasins stellvertretende Kabinettschefin war und als eine ihrer engsten Vertrauten gilt.

Ein weiterer Vorwurf ist, dass nun durch die vorzeitigen Nationalratswahlen alles nur Erdenkliche versucht werde, um Mitarbeiter der Ministerin noch schnell zu versorgen. Ohne Ausschreibung der Stellen hätten bisher Mitarbeiter ihres Büros Planstellen erhalten, auf die andere schon lang warten würden, heißt es. Auf “Presse”-Nachfrage erklärte das Ministerium, dass 2017 vier Planstellen geschaffen wurden, die noch nicht besetzt sind – man suche hausintern nach dem geeigneten Personal. Eine öffentliche Ausschreibung sei bei interner Besetzung nicht notwendig.

Mit 1. Dezember 2017 wird eine Mitarbeiterin des Ministerbüros mit der geschäftsführenden Leitung der Abteilung Jugendpolitik betraut. Der bisherige langjährige geschäftsführende Abteilungsleiter soll seines Postens enthoben werden. Ohne dass er sich etwas zuschulden hätte kommen lassen, heißt es. Das Ministerium dementiert abermals. Es handle sich nur um die Beendigung einer interimistischen Leitung.

(APA/Red)

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