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Neues Buch zu Kurt Cobains Leben: "Montage of Heck"

Es besteht immer noch reges Interesse an der Rock-Legende.
Es besteht immer noch reges Interesse an der Rock-Legende. ©AP (Sujet)
Das Interesse am Mythos Kurt Cobain reißt auch mehr als 20 Jahre nach seinem Tod nicht ab. Es scheint, als gebe es immer noch ungelöste Geheimnisse um den US-Rockmusiker, der mit seiner Band Nirvana Anfang der 1990er-Jahre das Lebensgefühl einer ganzen Generation vertonte. Kein Wunder also, dass die neue Dokumentation "Montage of Heck" die Kinos füllte. Regisseur Brett Morgen möchte nun mit der begleitenden Publikation ein weiteres Stück vom Erfolgskuchen.
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Das gleichnamige Buch, das dieser Tage mit dem Zusatz “Die Lebens-Collage des Kurt Cobain” auf Deutsch erschienen ist, enthalte “viele faszinierende Informationen, die im Film keinen Platz fanden”, schreibt Morgen in der Einleitung. Ähnlich dem Dokumentarfilm, der im Sommer in den heimischen Kinos lief, gehe es zwar um die Geschichte des Sängers, “allerdings auf eine andere Weise und mit anderen Informationen”. Dafür nähere sich das Buch “Kurt von außen” und betrachte ihn dabei aus den Augen jener, “die ihm am nächsten standen”.

180 Seiten “Montag of Heck”

Wobei der rund 180 Seiten starke Band Kinobesuchern durchaus bekannt vorkommen dürfte – allen voran die Zeichnungen von Hisko Hulsing und Stefan Nadelman, die wie schon im Film Szenen aus dem Leben des Rockstars illustrieren oder dessen Faible für bildende Kunst weiterspinnen. Zudem sind etliche Abbildungen aus dem Nachlass Cobains, zu dem Morgen für seine Recherchen Zugang hatte, zu sehen: Der spätere Sänger als kleines Kind unter dem Weihnachtsbaum, bei ersten Studioaufnahmen oder mit seiner Tochter Frances Bean.

Begegnung auf Augenhöhe mit Rockstar Kurt Cobain

Diese fungierte für den Dokumentarfilm auch als ausführende Produzentin, kommt im Buch aber nicht zu Wort. Stattdessen zeichnen Cobains Vater, Mutter, Schwester sowie seine Ehefrau Courtney Love in chronologisch aneinandergereihten Interviewsequenzen das Lebens des Musikers, der sich 1994 im Alter von 27 Jahren das Leben nahm, nach. Morgen will durch diese Vorgehensweise verhindern, den Musiker “auf einen Sockel” zu stellen. “Es soll eine Begegnung auf Augenhöhe sein, die ihn als Menschen darstellt, positiv wie negativ.”

Buch: Ausdruck der unterschiedlichen Wahrnehmungen

Verschiedene Facetten werden zwar beleuchtet, allerdings gelingt es “Montage of Heck” nicht, neue Details hervorzuheben. Vielmehr wird deutlich, wie unterschiedlich seine Familie und engsten Weggefährten den Nirvana-Frontmann wahrgenommen haben – angefangen von dessen Magenproblemen, die sich schon in jungen Jahren bemerkbar machten, über den auch damit verbundenen Drogenmissbrauch bis zum Verhältnis mit der Musikindustrie. Am zurückhaltendsten erzählt noch Bandkollege Krist Novoselic, wohingegen die familiären Brüche in den restlichen Sequenzen deutlich in den Vordergrund rücken. Letztlich hinterlässt diese Ansammlung an Erinnerungen, die naturgemäß aus sehr subjektiven Blickwinkeln kommen, einen recht zwiespältigen Eindruck. Dem Phänomen Kurt Cobain werden sie nur selten gerecht.

(apa/red)

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