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Belgrad: "Taktische" Motive hinter Nobelpreis-Boykott

Der serbische Premier Mirko Cvetkovic hat am Donnerstag die Entscheidung Belgrads, der Verleihung des Friedensnobelpreises an den chinesischen Dissidenten Liu Xiaobo fernzubleiben, mit "taktischen" Motiven erläutert.

“Dies ist eher ein taktisches Verhalten Serbiens, um die strategischen Beziehungen mit China aufrechtzuerhalten”, erklärte Cvetkovic bei einem Treffen zur EU-Integration des Westbalkans in Brüssel.

Cvetkovic wies laut der staatlichen Presseagentur Tanjug darauf hin, dass Belgrad auch die Verleihung des Friedensnobelpreises an den ehemaligen finnischen Präsidenten Martti Ahtisaari im Dezember 2008 boykottiert hatte. Damals habe niemand die Frage gestellt, warum Serbien nicht der Feierlichkeit beigewohnt habe, meinte der serbische Regierungschef. Ahtisaari war UNO-Vermittler in den Kosovo-Verhandlungen und verfasste nach deren Scheitern Anfang 2007 auch den Status-Vorschlag zur “überwachten Unabhängigkeit” des Kosovo. Belgrad lehnte den Vorschlag ab.

Die Europäische Kommission hatte am Mittwoch die Ankündigung Serbiens kritisiert, die Verleihung des Friedensnobelpreises an Liu Xiaobo am morgigen Freitag in Oslo zu boykottieren. Peking hatte gegen die Auszeichnung an den inhaftierten Dissidenten protestiert.

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