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Dodik bestätigte bevorstehendes Treffen mit Präsident Kroatiens

Der bosnisch-serbische Premier Milorad Dodik bestätigte am Mittwoch­abend, dass er sich am Sonntag in der bosnisch-serbischen Stadt Derventa mit dem kroatischen Präsidenten Ivo Josipovic, dem ersten Staatschef des Nachbarlandes, der die bosnische Republika Srpska seit dem Kriegsende besucht, treffen wird.

 Wie Dodik für den TV-Sender RTRS präzisierte, werden er und Josipovic anschließend gemeinsam Sijekovac und Prijedor besuchen, wo es während des Bosnien-Krieges (1992-1995) bosnisch-serbische bzw. kroatische Kriegsopfer gegeben hatte.

Bosnien-Herzegowina besteht aufgrund des nach dem Krieg 1992-1995 geschlossenen Dayton-Vertrags aus zwei Entitäten, der bosniakisch-kroatischen Föderation und der Serbischen Republik (Republika Srpska).

In Sijekovac sind im März 1992 rund 60 serbische Zivilisten von Angehörigen der kroatischen Truppen ZNG (Volksgarde) ermordet worden. Auf dem Gebiet von Prijedor wurden während des Krieges etwa 3.300 bosniakische (muslimische) und kroatische Zivilisten von bosnisch-serbischen Truppen getötet.

In Banja Luka wird Präsident Josipovic laut Dodik zuvor mit anderen Vertretern der bosnisch-serbischen Behörden und der kroatischen Volksgruppe zusammenkommen. Der katholische Bischof von Banja Luka, Franjo Komarica, hatte am Mittwoch gegenüber der kroatischen Tageszeitung “Vecernji list” die Hoffnung geäußert, dass der Besuch Josipovics die Tür für die Rückkehr von Kroaten in die Serbische Republik öffnen werde. Im Krieg wurden rund 200.000 Kroaten von ihrem Gebiet vertrieben.

Bei einem ersten Besuch in Sarajevo hatte sich Josipovic Mitte April indirekt für die kroatischen Bestrebungen, Bosnien zu teilen, entschuldigt. Seine Rede im bosnischen Parlament löste in Kroatien unterschiedliche Reaktionen aus.

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