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Heftige Proteste gegen Sparpaket der italienischen Regierung

Die italienische Regierung be­kommt heftigen Widerstand gegen ihr Spar­paket mit Ausgabenkürzungen in Höhe von 24 Mrd. Euro zu spüren. Nachdem der stärkste Gewerkschaftsverband im Land, die linke CGIL, einen Generalstreik im Juni angekündigt hat, planen auch mehrere Regionen Protestaktionen gegen die Einsparungen der Regierung, die sie zwingen würden, Dienstleistungen im Gesundheitsbereich und im Bildungswesen stark zu kürzen.
Berlusconi verteidigt Sparpaket
Regierung Berlusconi ruft Italiener zu Opfer auf
Italien kündigt 24- Mrd.- Euro- Sparpaket an

14,8 Milliarden Euro will die Regierung Berlusconi mit Ausgabenkürzungen in den 20 italienischen Regionen einsparen. Den Gemeinden wird der Staat Finanzierungen in Höhe von vier Milliarden Euro streichen. Laut einer Prognose der Gewerkschaften müssten die italienische Regionen ihre Ausgaben in den nächsten zwei Jahren um elf Prozent reduzieren, was über dem Durchschnitt der von der EU geforderten Einsparungen liegt.

Besorgt zeigte sich der Präsident der Region Lombardei, Roberto Formigoni, ein Vertrauter Berlusconis. “Wegen der Einsparungen wird die Region Lombardei, die industriereichste in Italien, drei Milliarden Euro in zwei Jahren einsparen müssen. Dies bedeutet, das wir unsere Ausgaben um 30 Prozent kürzen müssen. Das ist unannehmbar, weil alle regionalen Sozialleistungen gefährdet sind”, kommentierte Formigoni.

Berlusconi verteidigte am Mittwochabend sein Maßnahmenpaket. “An dem Paket kann man nichts ändern. Mit den Einsparungen werden wir das Defizit von fünf auf 2,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts bis 2012 drücken. Natürlich werden die Staatsbediensteten zu großen Opfern aufgerufen, weil ihre Gehälter bis 2013 eingefroren werden. Sie haben in den vergangenen Jahren doppelt so hohe Gehaltserhöhungen wie Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft erhalten”, sagte Berlusconi.

Auch die Oppositionsparteien zeigten sich kritisch. “Nachdem Berlusconi monatelang versichert hatte, dass Italien keine Situation wie in Griechenland drohen würde, erfahren wir plötzlich, dass die Lage ganz anders aussieht”, protestierten Parlamentarier der oppositionellen Demokratischen Partei (PD).

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