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Salzburger Festspiele: Eröffnungsrede von Bundespräsident Heinz Fischer

Stadt Salzburg - Der scheidende Intendant Jürgen Flimm bedankte sich bei allen Mitarbeitern, ehe er aus Texten von Max Reinhardt las. Bundespräsident Heinz Fischer erinnerte in seiner Eröffnungsrede an 90 Jahre Österreichische Verfassung und Salzburger Festspiele: Beides, unsere Verfassung wie auch die Salzburger Festspiele, wäre nicht aus dem Nichts gekommen, sondern bildeten eine neue, konkrete Ausprägung von zuvor bereits angestellten Überlegungen und Denkansätzen.
Bilder der Festspiel-Redner

Beide seien aber in ihren jeweiligen Bereichen “zentrale Säulen des staatlichen bzw. kulturellen Selbstverständnisses unseres Landes”.

Unsere Demokratie entstünde nicht durch einen Einzelnen, sondern werde aus einer Summe von Mehrheiten gemacht, erklärte Fischer. Der Beschluss der neuen demokratischen österreichischen Bundesverfassung sei ziemlich zeitgleich mit der ersten Jedermann-Aufführung erfolgt. “War Hans Kelsen, dem maßgeblichen Gestalter unserer Verfassung, mit diesem Gesetzeswerk ein bis heute in seinen elementaren Teilen gültiger Wurf gelungen, so wurde mit den vom Dreigestirn Hofmannsthal, Strauss, Reinhardt initiierten Festspielen das bis heute wichtigste Musik- und Theaterfestival nicht nur in Österreich, sondern weit darüber hinaus geschaffen.”

Das Motto der diesjährigen Salzburger Festspiele lautet “Wo Gott und Mensch zusammenstoßen, entsteht Tragödie”. Mit diesem Schwerpunkt stehe eine Thematik im Zentrum der Festspiele, die von der Unausweichlichkeit des Schicksals und einem unverrückbaren Ratschluss der Götter handle. “Ganz gleich, ob und wie der Mensch versucht, diesem Schicksal zu entkommen, – die um so Vieles größere Macht der Götter weiß, dies zu verhindern. Man könnte sogar soweit gehen zu sagen: Je mehr der Mensch seinem Schicksal zu entkommen versucht, desto größer und wuchtiger ereilt ihn dieses”, sagte Fischer, der abschließend die Festspiele offiziell für eröffnet erklärte.

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