AA

Noch engerer Schulterschluss von KPV und MOHI

Herbert Schwendinger und Kitty Hertnagel zu den Herausforderungen im Pflegebereich.
Herbert Schwendinger und Kitty Hertnagel zu den Herausforderungen im Pflegebereich. ©handout KPV/Mohi
Die Abschaffung des Pflegeregresses stellt den ambulanten Pflegebereich in Vorarlberg – insbesondere die Krankenpflegevereine und die Mobilen Hilfsdienste - vor große Herausforderungen. Beide Institutionen melden sich zu Wort:

Eine etwaige Verlagerung von der Pflege und Betreuung zu Hause in die stationäre Pflege könnte eine Folge der Abschaffung des Pflegeregresses sein. Herbert Schwendinger, Obmann des Landesverbandes Hauskrankenpflege sowie Kitty Hertnagel, Obfau der ARGE Mobile Hilfsdienste sind sich einig: „Die Pflegelandschaft wird sich völlig verändern.“

Aktuell sorgen Krankenpflegevereine und Mobile Hilfsdienste mit ihrem flächendeckenden Angebot für eine massiveEntlastung der stationären Pflegeeinrichtungen. Der Druck auf die stationären Einrichtungen wird vermutlich stark ansteigen. Gleichzeitig wollen die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger auch in einer Pflege- und Betreuungssituation so lange als möglich ihren Lebensabend zu Hause verbringen, was weiterhin zu einer starken Nachfrage nach ambulanten Diensten führt.

„Die Erarbeitung neuer Finanzierungsmodelle wird notwendig werden“ erklärt Herbert Schwendinger, Obmann des Landesverbandes Hauskrankenpflege. Und erläutert: „Jeder Klient sollte zwischen ambulant und stationär die für ihn geeignete Betreuungs- und Pflegesituation wählen können. Die Tariflogik im Pflegebereich sollte daher für Klienten nachvollzieh- und vergleichbar sein.“

Schnittstellen werden Nahtstellen

Die ambulanten Dienste wie Hauskrankenpflege und Mobile Hilfsdienste nehmen den Auftrag und die Verantwortung, ihre Angebote weiter bedarfsgerecht auszubauen, gerne an. Schnittstellen werden zu Nahtstellen, die Zusammenarbeit soll weiter intensiviert und verbessert werden. Die Hauskrankenpflege hat gemeinsam mit der Connexia im Perspektiven- und Entwicklungskonzept 2025 die Weiterentwicklung des Angebotes als Ziel festgeschrieben. So sind darin dem Bedarf entsprechende Ausweitungen der Dienst- und Bereitschaftszeiten ebenso wie ein Schwerpunkt Palliativ Care vorgesehen.

Finanzierung absichern

MOHI-Obfrau Kitty Hertnagel: „Mir ist die Wertehaltung in der Betreuung und Pflege enorm wichtig. Pflegebedürftige Personen sollen so lange wie möglich daheim betreut werden, das ist ein hohes Gut. Wir werden neue Angebote schaffen müssen, mehr Anstellungen durchführen und dafür mehr finanzielle Mittel benötigen. Mir ist auch sehr wichtig, dass die pflegenden Angehörigen so gut als möglich entlastet werden. Hauskrankenpflege und Mohi leisten dies bislang in Vorarlberg in vorbildlicher Weise.“

ARGE Mobile Hilfsdienste
· 49 Mobile Hilfsdienste · 2016:
2.058 Helferinnen und Helfer ·
4.451 Personen wurden daheim unterstützt.
· 600.000 Einsatzstunden
· Tagesbetreuung, betreute Mittagstische und Essen auf Rädern

Hauskrankenpflege Vorarlberg
· 66 Krankenpflegevereine
· 322 angestellte Pflegefachkräfte, davon 84 Prozent diplomiert
· Pro 2.100 EW steht in Vbg eine vollbeschäftigte Pflegefachkraft zur Verfügung
· Rund 62.000 Mitglieder (38 % der Haushalte)
· 8.323 gepflegte Patienten
63 Prozent der Mohi sind organisatorisch an die KPV angegliedert

  • VIENNA.AT
  • Feldkirch
  • Noch engerer Schulterschluss von KPV und MOHI
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen