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NÖ: Sturmtiefs, Gewitter und Trockenheit sorgen 2017 für besonders viel Schadholz

Besonders viel Schadholz gibt es 2017 im Waldviertel in NÖ.
Besonders viel Schadholz gibt es 2017 im Waldviertel in NÖ. ©Pixabay.com (Sujet)
Den heimischen Wäldern im Osten Österreichs haben Sturmtiefs, Unwetter und extreme Trockenheit heuer besonders zugesetzt. In einer vorläufigen Bilanz zum Waldjahr 2017 sprachen die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) von einem extrem hohen Schadholzanteil - insbesondere im niederösterreichischen Waldviertel.

Das jüngste Schadenereignis liegt erst wenige Tage zurück: In der Nacht auf den 12. Dezember wurde der Föhnsturm “Yves” zum Orkan mit Windspitzen bis zu 150 Stundenkilometer und traf vor allem das Gasteinertal in Salzburg und den Raum Mürzsteg in der Obersteiermark. Im Oktober brauste das Sturmtief “Herwart” über Österreich und warf nur auf den ÖBf-Flächen rund 350.000 Festmeter Holz um. “Der Klimawandel schreibt mit der heurigen Waldbilanz seine Geschichte fort. Fast die Hälfte der gesamten Holzernte war erneut Schadholz”, fasste ÖBf-Vorstand Rudolf Freidhager zusammen.

Extreme Trockenheit im Osten des Landes schlecht für Wälder

Im Waldviertel in Niederösterreich lagen die Niederschlagsmengen deutlich unter dem Schnitt. Verstärkt wurde die Trockenheit durch die hohen Temperaturen, die im Mittel um 1 Grad über dem Durchschnitt lagen. Dies macht insbesondere den jungen Pflanzen zu schaffen, die dadurch anfällig für Waldschädlinge werden. „Rund ein Drittel des Käferholzes, rund 80.000 Festmeter, waren allein im Waldviertel zu verzeichnen“, so Freidhager. „Insgesamt ist das Käferholz gegenüber dem Vorjahr (2016: 400.000 Efm) zwar zurückgegangen, liegt mit rund 300.000 Festmeter jedoch auf einem anhaltend hohen Niveau.“

Mit rund 700.000 Erntefestmetern (Efm) ist der Schadholzanteil gegenüber dem Vorjahr (2016: 770.000 Efm) zwar leicht zurückgegangen, liegt mit 47 Prozent der jährlichen Holzerntemenge jedoch noch immer auf einem sehr hohen Niveau. Normal beträgt der Schadholzanteil nicht mehr als 30%. Infolge der extremen Trockenheit ist es vor allem in den nördlichen Landesteilen zu starkem Käferbefall gekommen. “Hier müssen wir handeln. Darum setzen wir verstärkt auf Waldpflege und Käfermonitoring”, so der ÖBf-Vorstand. “2017 haben wir erneut rund elf Millionen Euro in die Waldpflege investiert.”

(APA/Red)

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