Die einzige Jugendnotschlafstelle in Wien ist übersiedelt. Die Einrichtung “a_way”, die von der Caritas geführt und von der MA 11 (Amt für Jugend und Familie) sowie der Sucht- und Drogenkoordination gefördert wird, ist am Montag neu eröffnet worden. Zur Neueröffnung kam Caritas Generalsekretär Klaus Schwertner, Bildungs- und Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky, Bezirksvorsteher Franz Prokop sowie die stellvertretende Geschäftsführerin Sucht- und Drogenkoordination Wien Hermine Schmidhofer in die Neumayrgasse 4.
Notschlafstelle für Jugendliche an neuem Wiener Standort eröffnet
“Die Gründe, warum die Jugendlichen so dringend Hilfe brauchen sind vielfältig: ein zerrüttetes Zuhause, weil sie vor Gewalt fliehen, die an einer Suchterkrankung leiden, der Verlust der Wohnmöglichkeit. In der Notschlafstelle a_way bieten wir den Jugendlichen nicht nur einen Platz zum Schlafen, sondern ein Team von SozialarbeiterInnen steht ihnen für Fragen zur Seite. Im a_way können sie sich ein paar Tage ausruhen und gemeinsam mit den Jugendlichen wollen wir einen Weg aus der Krise finden. So soll verhindert werden, dass die jungen Menschen in manifeste Wohnungslosigkeit und soziale Isolation abrutschen”, betonte Schwertner bei der Eröffnung.
Schutzraum für junge Menschen in prekären Wohnsituationen
Die einzige Notschlafstelle für Jugendliche in Wien erhält Fördermittel der Sucht- und Drogenkoordination Wien (SDW) sowie der Kinder- und Jugendhilfe (MAG ELF) und war zuvor am Westbahnhof angesiedelt. Sie stellt eine Brücke zwischen dem Leben auf der Straße und den Krisenzentren bzw. sozialpädagogischen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, zwischen Suchthilfe, Psychiatrie und stationärer Versorgung sowie zwischen Jugend- und Erwachsenenalter bei kritischen Entwicklungsphasen dar. Im Jahr 2016 haben 537 Jugendliche in der Notschlafstelle übernachtet. Neben einer intensiveren Betreuung der einzelnen Jugendlichen, können acht Jugendliche in drei Wohngruppen mit Einzelzimmern bis zu drei Monate nächtigen. Längerfristig soll dadurch eine Stabilisierung der Lebensumstände erreicht werden.
Auch für akute Krisenfälle in der Nacht Schlafmöglichkeiten vorhanden
Für akute Krisenfälle in der Nacht stehen zwei weitere Notbetten zur Verfügung. Die Jugendlichen können anonym und ohne Anmeldung ins a_way kommen. Sie haben die Möglichkeit, zu duschen, Wäsche zu waschen und erhalten Essen sowie Kleidung. Die SozialarbeiterInnen der Notschlafstelle bieten Beratung, Begleitung und Information bei akuten Problemlagen. Dazu gehören Abklärung der aktuellen Situation, Vermittlung und Begleitung zu weiterführenden Angeboten (wie MAG 11, Drogenberatungsstellen, AMS, Therapie – und Gesundheitseinrichtungen), psychosoziale Betreuung, gesundheitliche Stabilisierung, aber auch Hilfe bei Arbeits- und Schlafplatzsuche.
(Red.)