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ÖFB-Spieler glauben nach 1:1 in Irland weiter an WM-Chance

Vier Runden vor Schluss beträgt der Rückstand auf die Tabellenspitze der Gruppe D weiter vier Punkte
Vier Runden vor Schluss beträgt der Rückstand auf die Tabellenspitze der Gruppe D weiter vier Punkte ©APA
Österreichs Fußball-Nationalspieler haben ihren WM-Traum noch nicht aufgegeben. Der große Motivationsschub vor dem am Montag beginnenden Urlaub ist mit dem 1:1 in Irland zwar ausgeblieben. Im Herbst wollen die Mannen von Teamchef Marcel Koller aber noch einmal angreifen. "Aufgeben tun wir auf keinen Fall", versicherte Bayern-München-Star David Alaba.
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Vier Runden vor Schluss beträgt der Rückstand auf die Tabellenspitze der Gruppe D weiter vier Punkte. “Wir wissen, dass wir noch im Rennen sind und noch vieles möglich ist”, meinte Alaba. “Man hat hier auch in Phasen gesehen, dass wir Fußball spielen können.” Auch wenn er selbst am Sonntag in Dublin im zentralen Mittelfeld einiges schuldig geblieben war.

Von dem Rückschlag durch den späten Ausgleich will sich Alaba nicht außer Tritt bringen lassen. “Ich glaube, dass ich jetzt schon ein bisschen länger in der Fußball-Szene bin, sicherlich auch schon Erfahrung gesammelt habe”, erklärte der 24-Jährige. Das ÖFB-Team sei eine Mannschaft, die immer an sich selbst glaube. “Wir wollen zur WM fahren, und so lange das Ziel nicht weg ist, werden wir das immer verfolgen.”

Es gilt, das Positive aus dem jüngsten Teamcamp mitzunehmen. “Das Potenzial haben wir auf jeden Fall, das sehen wir jeden Tag in den Trainingseinheiten, phasenweise auch in unseren Spielen”, sagte Alaba. Die langen Bälle der Iren hätten es aber schwierig gemacht. “Für uns im Mittelfeld war es kein einfaches Spiel, wenn die Bälle über einen drüberfliegen und das fast 90 Minuten.”

4-1-4-1-System versus Dreier-Aberwehrkette

Das 4-1-4-1-System – Alaba agierte im Zentrum neben Zlatko Junuzovic und vor Kapitän Julian Baumgartlinger – habe dabei keine große Rolle gespielt. “Das war die Entscheidung des Trainers”, betonte Alaba. “Er hat sicherlich auch den Gegner analysiert und so aufstellen wollen, wie es das Beste für uns ist.” Koller verabschiedete sich daher von seiner zuletzt praktizierten Dreier-Abwehrkette. “Wir haben den einen Mann mehr im Mittelfeld gebraucht”, erklärte Baumgartlinger.

Auch der Kapitän sieht nicht alles schlecht. “Einerseits sind wir enttäuscht, andererseits ist der Punkt in Irland auch etwas wert.” Die WM-Teilnahme sei dadurch noch möglich. “Wenn man sieht, wie eng die Gruppe ist, gibt es überhaupt keinen Grund, schon etwas abzuschließen.” Die kommenden Spiele will man sich eines nach dem anderen vornehmen.

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Auf die Auswärtspartie in Wales (2. September) folgt zu Hause Georgien (5. September). Zum Abschluss geht es daheim gegen Serbien (6. Oktober) und auswärts gegen Moldau (9. Oktober). Die vielen Rückkehrer – in Irland fehlte etwa Offensivstar Marko Arnautovic gesperrt – stimmen Baumgartlinger zuversichtlich. “Wir haben im Herbst wahrscheinlich einen kompletten Kader.”

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Die Breite ist sogar größer geworden. Die durch die Ausfälle erstmals in die Startelf gerückten Florian Kainz und Stefan Lainer zeigten ebenso auf wie der eingewechselte Florian Grillitsch. Baumgartlinger attestierte den Newcomern hohe Qualität. “Es gibt uns ein gutes Gefühl, dass da sehr viel nachkommt.” Dadurch könne man “aus dem Vollen schöpfen und im Angriffsmodus in den Herbst reinstarten”.

Ähnlich sah das Innenverteidiger Sebastian Prödl, der Lainer als “wichtige Stütze in der Defensive” bezeichnete und in Arnautovic-Ersatz Kainz eine Offensivhoffnung für die Zukunft sieht. “Er hat bei einem schweren Auswärtsspiel gegen einen physisch starken Gegner ein gewisses Ausrufezeichen gesetzt.”

Kainz selbst war mit seiner Leistung noch gar nicht ganz zufrieden. “Ich habe ein, zwei Fehler gehabt, die ich normal nicht mache.” Der 24-Jährige will sich bei Werder Bremen weiter für das Team empfehlen. “Ich weiß die Situation schon gut einzuschätzen”, sagte Kainz. “Ich weiß, dass ich Riesen-Konkurrenz habe.”

Rückkehr von Arnautovic und Sabitzer

Neben Arnautovic kehren im offensiven Mittelfeld gegen Wales auch Marcel Sabitzer und möglicherweise Alessandro Schöpf zurück. Kainz, der in Irland auffälligste ÖFB-Offensivmann: “Klar, jetzt wo ich von Anfang an gespielt habe, will ich dabei bleiben. Jeder Spieler, der dabei ist, will das. Der Konkurrenzkampf wird größer.” Davon kann auch das Team profitieren.

Den verlorenen Punkten will man nicht lange nachtrauern. “Wir brauchen uns jetzt nicht über ungelegte Eier unterhalten”, betonte Prödl. “Wir haben ein Problem mit den Ergebnissen aktuell in der Gruppe, das erkennen wir alle.” Grundsätzlich sei der Auftritt aber in Ordnung gewesen. “Es war nicht so verkehrt, was wir gemacht haben.” Auch wenn ein englischer Schiedsrichter das späte 2:1 für die Iren möglicherweise anerkannt hätte.

Serbien und Wales können sich darauf einstellen, dass Österreich um den WM-Startplatz kämpfen werde, versprach Prödl. “Die einzige Botschaft, die wir jetzt rausschicken können, ist, dass wir uns weder aufgeben noch Urlaub planen für nächsten Sommer, sondern dass wir noch immer im Rennen sind. Die anderen müssen erst einmal alles gewinnen.”

Junuzovic: “Nicht in Depressionen verfallen”

Ähnlich sah das Junuzovic. In den nächsten Spielen müsse man punkten. “Aber wir brauchen jetzt nicht immer alles Schwarzmalen und hier in Depressionen verfallen. Die Chancen sind noch immer da.” Den Zähler aus Irland müsse man mitnehmen – auch wenn mehr möglich war. Junuzovic: “Jetzt haben wir einmal Urlaub nach einer extrem anstrengenden Saison. Da heißt es Akku aufladen und dann im Herbst voll angreifen.”

Fünf Spieler saßen in der Nacht auf Montag gar nicht mehr im ÖFB-Flieger nach Wien. Kapitän Baumgartlinger, Torschütze Martin Hinteregger, Neuling Kevin Danso sowie die Torhüter Heinz Lindner und Daniel Bachmann hatten sich bereits in Dublin von ihren Kollegen verabschiedet.

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