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ÖFB-Team hadert nach Niederlage in Serbien: "Pech, das uns schon längere Zeit verfolgt"

Marko Arnautović lamentiert die Niederlage in Serbien.
Marko Arnautović lamentiert die Niederlage in Serbien. ©AP Photo/Darko Vojinovic
Die österreichischen Nationalspieler trauern nach dem 2:3 in Serbien den vergebenen Chancen nach, gehen aber wegen der augenscheinlichen Fehler in der Defensive auch mit sich selbst hart ins Gericht.
Österreich verliert in Serbien

Mit großer Enttäuschung haben Österreichs Teamspieler am Sonntag auf die Niederlage in der WM-Qualifikation in Belgrad reagiert. Die ÖFB-Kicker machten für das 2:3 gegen eine keineswegs überragende serbische Truppe fehlendes Glück, aber vor allem eigenes Unvermögen verantwortlich.

So meinte etwa Marko Arnautović: “Wenn man in Serbien spielt und in drei Konter läuft, muss man sich schon hinterfragen.” Man habe das Spiel über weite Strecken kontrolliert und genug Chancen für einen möglichen Sieg herausgespielt. “Doch wir hatten auch Pech, das uns jetzt schon über längere Zeit verfolgt.”

Im Offensivbereich ortete der Wiener mit serbischen Wurzeln gute Ansätze. “Aber in der Defensive müssen wir kompakter stehen und gleich beim ersten Kontakt des Gegners voll drauf sein.”

Marko Arnautović: “Wir sind alle dafür verantwortlich”

Die Schuld für das schlechte Abwehrverhalten dürfe keinesfalls nur auf die Defensivspieler geschoben werden, betonte Arnautović. “Wir sind alle dafür verantwortlich, nicht nur die Viererkette oder die zentralen Mittelfeldspieler.” Dass die ÖFB-Truppe derzeit mit vier Punkten aus drei Partien nur an vierter Stelle liegt, wollte der Stoke-Legionär nicht überbewerten. “Es ist nicht vorbei. Es wird weitergehen und wir werden alles geben”, versprach der 27-Jährige.

Ähnlich äußerte sich David Alaba. “Wir dürfen jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken. Es ist noch alles drin”, beteuerte der Bayern-Star und betonte, man habe kein schlechtes Spiel gemacht und den Ball phasenweise gut laufen gelassen.

Das alleine war aber zu wenig, wie auch Alessandro Schöpf zugab. “Wenn man zweimal einen Rückstand aufholt, darf man nicht noch das dritte Gegentor bekommen”, ärgerte sich der Tiroler und forderte: “Wir müssen in den nächsten Spielen besser zusammenarbeiten.”

“Siegen erwünscht” statt “verlieren verboten”

Leidtragender der mangelhaften Abstimmung in der Defensive war unter anderen Ramazan Özcan. Der Vertreter des an der Wade verletzten Einser-Goalies Robert Almer wurde in seinem ersten ÖFB-Pflichtspiel in der Startelf bei den Gegentoren von seinen Vorderleuten im Stich gelassen. “Doch es gibt keine Schulzuweisungen. Wir haben Charakter bewiesen und sind zweimal zurückgekommen. Ein Punkt wäre verdient gewesen”, erklärte der Leverkusen-Profi.

So aber gingen die Österreicher leer aus und wären bei einer weiteren Niederlage in der kommenden Partie am 12. November im Wiener Ernst-Happel-Stadion gegen den drei Punkte voranliegenden Tabellenzweiten Irland im Rennen um eine WM-Teilnahme wohl schon entscheidend im Hintertreffen. Dennoch dürfe man vor dieser Partie keinen allzu großen Druck aufbauen, meinte Sebastian Prödl. Das Motto sollte eher “siegen erwünscht” als “verlieren verboten” heißen.

Der Steirer wehrte sich nach dem misslungenen Quali-Start auch mit dem Hinweis auf das Heim-1:1 der Waliser im Duell mit Georgien gegen Schwarzmalerei. “In dieser Gruppe werden die Punkte brav verteilt werden, das wird bis zum Schluss so bleiben. Deswegen brauchen wir jetzt nicht über die Tabellenplatzierung zu diskutieren.”

Zwei ÖFB-Erfolgsserien gerissen

Außerdem beschwor Prödl die Einheit innerhalb der ÖFB-Equipe. “Wir betrachten uns seit Jahren als Gemeinschaft, deswegen werden wir jetzt nicht in den Medien mit dem Finger auf jemanden zeigen. Wir halten im Positiven und im Negativen zusammen – das hat uns in der Vergangenheit stark gemacht und wird uns wieder stark machen”, sagte der für den am Rücken verletzten Aleksandar Dragović eingewechselte Watford-Profi und ergänzte: “Wir haben einen Fight verloren, doch wir wollen wieder zurückschlagen.”

Damit dies gelingt, muss aber eine Steigerung her. “Wir sind noch nicht da, wo wir hinkommen wollen und wo wir schon einmal waren”, gab Prödl zu.

Für seine Mannschaft gingen in Belgrad zwei Erfolgsserien zu Ende. Vor der Niederlage war die ÖFB-Auswahl auswärts achtmal in Folge siegreich geblieben und in 13 Qualifikationspartien ungeschlagen gewesen. Zudem erhielt das Team von Marcel Koller erstmals seit dem 0:3 in der WM-Qualifikation am 6. September 2013 auswärts gegen Deutschland wieder drei Gegentore. In den drei Matches der laufenden Quali kassierte man bereits sechs Treffer und damit um einen mehr als in der gesamten EM-2016-Qualifikation.

(APA, Red.)

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