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ÖH wirft Regierung vor den Bau von neuem Medizin-Campus zu verzögern

Die Medizin-Uni Wien soll bis 2023 einen neuen Uni-Campus erhalten.
Die Medizin-Uni Wien soll bis 2023 einen neuen Uni-Campus erhalten. ©APA
Bis zum Jahr 2023/34 soll in der Mariannengasse ein neuer Campus für die Medizin-Uni Wien entstehen. Die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) der Medizin-Uni wirft der Regierung jedoch vor, den Neubau zu verschleppen.

Hunderte Medizinstudienplätze stünden damit vor dem Aus. Die Medizin-Uni glaubt einen baldigen Projektstart.

Neuer Medizin-Uni Campus in Wien

Hörsäle, Seminarräume und Seziersäle in den Räumlichkeiten u.a. der Anatomie und Pharmakologie sollen in den neuen Campus gegenüber des Alten AKH in Wien-Alsergrund übersiedelt werden. Die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) hat deshalb die Liegenschaft schon 2015 gekauft. Nun stelle sich die Regierung allerdings bei dem Bauvorhaben quer, so die ÖH-Vertreter am Mittwoch in einer Aussendung. Das Wissenschaftsministerium habe erst nach zähen Verhandlungen die Zustimmung erteilt und “jetzt blockiert das Finanzministerium”.

Das ist aus Sicht der Studentenvertreter dramatisch, aus Arbeitsschutzgründen dürften die bisherigen Räumlichkeiten nämlich “bald” nicht mehr genutzt werden. Wenn nicht bald eine Lösung gefunden werde, müsse ein elementarer Teil des Unterrichts an Österreichs größter Medizin-Uni eingestellt werden, warnen sie.

“Zusage, dass der Bau des neuen Campus erfolgen kann”

Weniger dramatisch schätzt man die Lage bei der Medizin-Uni selbst ein: “Es gibt bereits eine Zusage des Wissenschaftsministeriums, dass der Bau des neuen Campus erfolgen kann. Wir sind zuversichtlich, dass es hier in den nächsten Wochen zu einem Startschuss kommen kann”, hofft ein Sprecher des Rektorats gegenüber der APA auf eine baldige Genehmigung. Laut dem in den Leistungsvereinbarungen mit dem Wissenschaftsressort festgehaltenen “ambitionierten Zeitplan” soll der “Med Science Park” genannte Campus “im Sinne des Arbeitnehmer/innenschutzes” im Studienjahr 2023/24 seinen Betrieb aufnehmen.

Sollte der Campus nicht kommen, stünde die Uni allerdings tatsächlich vor einem Problem, räumt der Uni-Sprecher ein: In den betreffenden Räumlichkeiten könne tatsächlich nicht mehr lange der Studienbetrieb gelehrt werden, die konkrete Dauer sei dabei abhängig von den Genehmigungen des Arbeitsinspektorats.

Bei der BIG betont man auf APA-Anfrage, die von der Gesellschaft verwalteten Gebäude von Anatomie und Pharmakologie seien jedenfalls “in einem gebrauchsfähigen Zustand” und würden auch laufend instand gehalten. In Verbesserungen werde aber wegen des absehbaren Umzugs nicht mehr investiert. Ob die Gebäude dem Arbeitnehmerschutz genügen, sei primär Sache des Mieters; man arbeite hier aber freilich zusammen.

Finanzministerium weist Vorwürfe zurück

Die Vorwürfe der Blockade der Studentenvertreter weist man im Finanzministerium zurück. Die Uni müsse sich über das Campus-Projekt mit dem Wissenschaftsressort einigen. Man sei mit dem Thema nicht einmal befasst, hieß es auf APA-Anfrage.

Im Wissenschaftsministerium erklärte man, dass man derzeit auf Präzisierungen des Bauvorhabens von der Med-Uni warte, um anschließend das Projekt mit dem Finanzministerium abzustimmen. Am Eröffnungstermin 2023 halte man fest.

(APA)

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