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ÖHB-Herren gegen Deutschland unter Druck

ÖHB-Teamchef Patrekur Johannesson optimistisch
ÖHB-Teamchef Patrekur Johannesson optimistisch
Nach der Auftakt-Niederlage in Spanien müssen Österreichs Handball-Männer im Quali-Schlager gegen Deutschland am Sonntag in Wien (18.00 Uhr/live ORF Sport +) einen Sieg einfahren, sollen die Chancen auf die EM 2016 gewahrt bleiben. Sonst wird es "sehr, sehr schwer", wie Teamchef Patrekur Johnnesson sagte. Doch die Zuversicht ist auf österreichischer Seite ebenso groß wie der Respekt des Gegners.


Der Andrang auf die Partie gegen den Weltmeister 2007 in der Albert-Schultz-Halle ist groß. 6.000 Karten waren am Freitag bereits weg, nur noch Restkarten erhältlich. Das Signal ist deutlich, die Erwartungen freilich auch viel größer als noch vor zehn Jahren. Ein Sieg gegen Deutschland wäre damals kein Thema gewesen. Doch der Glanz der DHB-Auswahl, die sich im Gegensatz zu Österreich nur per Wildcard für die WM 2015 in Katar qualifizierte, ist abgeblättert.

“Sie haben großen Respekt vor uns, das motiviert sehr”, sagte Johannesson am Freitag. Für den isländischen Coach ist es ein ganz besonderes Duell gegen seinen Landsmann und Freund Dagur Sigurdsson (“Wir sind gute Freunde”). Noch dazu, wo es Letzterer war, der ab 2008 als Österreichs Teamchef maßgeblich für den Aufschwung der rot-weiß-roten Auswahl verantwortlich war. Seine Ära begann just mit einem aufsehenerregenden Erfolg gegen die Deutschen, deren Trainer er seit Sommer dieses Jahres ist. “Ich sehe die Österreicher absolut auf Augenhöhe mit uns”, erklärte Sigurdsson.

Für Johannesson ist die klare 16:27-Niederlage beim Weltmeister in Spanien abgehakt. Das Fehlen des lädierten Kapitäns Viktor Szilagyi war phasenweise nicht zu übersehen, auch gegen Deutschland muss man ohne den Routinier und Spezialisten für schwierige Situationen auskommen. “Das hilft nichts”, meinte Johannesson, der aus Spanien dennoch viel Positives mitgenommen hat: “Die Spanier waren sehr motiviert, das hat mich schon ein bisschen stolz gemacht.”

Auch die Deutschen werden freilich mit großer Motivation im Gepäck anreisen, das Nationalteam befindet sich derzeit in einer Neuordnung. Spätestens mit der verpassten EM-Quali 2014 läuteten die Alarmglocken beim Verband, der sich neu aufgestellt hat und mit Sigurdsson einen Trainer holte, der schon bei den Füchsen Berlin seine Vorstellungen erfolgreich umgesetzt hat.

“Sie spielen nicht so selbstsicher wie in den Vereinen, weil sie in der Vergangenheit nicht solche Erfolge gehabt haben”, meinte etwa der in Spanien stark aufspielende ÖHB-Goalie Nikola Marinovic, selbst Deutschland-Legionär. Einer von sechs im rot-weiß-roten Team. Die Liga des Nachbarn ist damit der bestimmende Faktor an diesem Abend. Doch dass die Attraktivität der zweifellos stärksten Meisterschaft der Welt im Widerspruch zu den enttäuschenden Ergebnissen des deutschen Teams steht, spricht am Sonntag nicht gegen die Gastgeber.

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