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Österreich: Zahl der Armuts- und Ausgrenzungsgefährdeten gesunken

Zahl der Armuts- und Ausgrenzungsgefährdeten seit 2008 gesunken.
Zahl der Armuts- und Ausgrenzungsgefährdeten seit 2008 gesunken. ©APA
Im Jahr 2013 galten 18,8 Prozent der Bevölkerung in Österreich als armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Das sind rund 127.000 Personen weniger als 2008. Damit wurde das nationale Europa 2020-Ziel, die Zahl der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdeten bis 2020 um mindestens 235.000 Personen zu verringern, etwa zur Hälfte erreicht.

Anders als in Österreich, wo man derzeit auf Kurs zu sein scheint, sieht es in der EU aus. Die Quote der Armuts- und Ausgrenzungsgefährdeten stieg hier von 2008 auf 2012 von 23,7 auf 24,8 Prozent. Für 2013 liegen derzeit nur Schätzungen vor. Laut Statistik Austria sei dies wohl eine Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise.

1.104 Euro monatlich

Ist das Nettohaushaltseinkommen eines Haushalts weniger als 60 Prozent des Medians aller Einkommen gilt dieser armutsgefährdet. Im Vorjahr betraf das laut EU-Statistik 1,203 Mio. Menschen in Österreich, also etwa 14,4 Prozent der Bevölkerung. Der besagte Schwellenwert für diese Gefährdung lag hierzulande bei 1.104 Euro pro Monat für Alleinlebende, plus 331 pro Monat für jedes Kind unter 14 Jahren und 545 Euro für jeden zusätzlichen Erwachsenen. Ist ein Haushalt von mindestens einer der definierten Gefährdungslagen betroffen gilt er als armuts- oder ausgrenzungsgefährdet.

355.000 Personen betroffen

Zu diesen zählt laut der sogenannten Europa-2020-Definition neben der Armutsgefährdung die “erhebliche materielle Deprivation”, also das Unterschreiten eines bestimmten Mindestlebensstandards, wovon 4,2 Prozent oder 355.000 Personen betroffen waren. Darunter versteht man all jene Personen, die sich gewisse Ausgaben nicht leisten können (etwa unterwartete Ausgaben zu tätigen, eine einwöchige Urlaubsreise zu machen oder die Wohnung warm zu halten). Wenn mindestens vier von neun Merkmalen zutreffen, so gilt der Haushalt als materiell depriviert.

Zahlen sind rückläufig

Von der EU werden nahezu erwerbslose Haushalte als dritte Kategorie definiert. Dies sind solche, die maximal 20 Prozent ihres Erwerbspotenzials ausschöpfen. In dieser Gruppe fielen 2013 496.000 Personen bzw. 7,7 Prozent. 385.000 Personen (4,6 Prozent) waren von zwei oder mehr dieser drei Merkmale betroffen.

Die mehrfache Ausgrenzungsgefährdung führt laut Satistik Austria zu erheblichen Nachteilen hinsichtlich einer prekären Wohnqualität. Betroffen lebten. Betroffene lebten neunmal so oft in Wohnungen ohne Bad und WC, hatten Probleme mit der Bausubstanz bzw. dunklen Räumen oder verfügten über keine Waschmaschine.

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