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Österreichs zweite Garde bei Erste Bank Open zum Auftakt out

Miedler rang dem erfahrenen Gulbis einen Satz ab
Miedler rang dem erfahrenen Gulbis einen Satz ab
Der Niederösterreicher Gerald Melzer hat auch seine dritte Teilnahme am Wiener Erste Bank Open nach 2013 und 2014 schon in der ersten Runde beendet. Der 25-Jährige verlor am Montag in der ersten Runde gegen den Tschechen Jiri Vesely 4:6,3:6 und beendete mit dieser Niederlage seine Saison. Davor hatten seine engeren Landsleute Lucas Miedler und Dennis Novak ebenso Erstrunden-Niederlagen bezogen.


Melzer bekam es mit einem von den “young guns” aus dem Jahrgang von Dominic Thiem zu tun, der 22-jährige Vesely hat zu Jahresbeginn in Auckland seinen ersten Titel auf der Tour geholt. Der jüngere der Melzer-Brüder, in der Weltrangliste 164., hatte sich aber dennoch etwas ausgerechnet. “Es ist schade”, sagte der Deutsch Wagramer. “Ich habe mich für mein eigenes Befinden extrem unter Wert geschlagen. Ich war zu inkonstant.”

Österreichs Nummer vier war 1:3 in Rückstand geraten, glich aus, kassierte im ersten Satz aber noch ein Break. Im zweiten Durchgang hielt er lange mit, musste dann aber doch die Überlegenheit seines Gegners anerkennen und verlor nach 73 Minuten auch das dritte Duell mit Vesely ohne Satzgewinn. Melzer: “Es haben wahrscheinlich wenige Leute auf mich gesetzt. Aber bei seinem starken Aufschlag habe ich auch nie ins Spiel gefunden.”

Dabei spiele er gegen die meisten starken Aufschläger ganz gerne. “Aber Vesely ist kein Spielertyp, der mir liegt. Starke Servierer spielen meist von der Grundlinie nicht so gut, er aber schon.” Melzer fühlte sich auch ein wenig dadurch belastet, dass ihm durch die Wildcard Vertrauen entgegengebracht wurde und er Lokalmatador war. “Ich war viel nervöser als sonst. Ich muss künftig einfach besser damit umgehen, dass ich die halbe Halle kenne.”

Vesely spielt sein Achtelfinale erst am Donnerstag, und zwar gegen den Sieger der Mittwoch-Partie des Niederösterreichers Andreas Haider-Maurer gegen den als Nummer zwei eingestuften Südafrikaner Kevin Anderson. Melzer beendete mit diesem Match sein Wettkampfjahr, so früh wie noch nie. Nach zwei Wochen Urlaub will er einen vernünftigen Saisonaufbau hinlegen, in Kombination mit einer nach den US Open eingeleiteten Ernährungsumstellung.

Davor hatten Miedler und Novak ihre Premieren in einem Wien-Hauptbewerb verloren. Für Miedler war es überhaupt sein erstes Match in einem World-Tour-Hauptraster. Er wehrte sich gegen Ernests Gulbis tapfer, unterlag dem Letten aber nach 1:48 Stunden 3:6,6:2,3:6. Mitte des dritten Satzes hatte der 19-Jährige noch reelle Siegeschancen, vergab da aber zwei Breakchancen. Im Anschluss schlug der routinierte Gulbis, ehemaliger Weltranglisten-10., zurück.

“Da war ich zu wenig konsequent in der Situation, war zu ungeduldig und wollte zu viel”, sagte Miedler. Den Sieger im Junioren-Doppel bei den Australian Open 2014 bringt die am Wochenende mit zwei wertvollen Erfolgen geschaffte Qualifikation aber erstmals in die Top 500 der Weltrangliste. “Das ist ein Traum, 600 bis 700 war für heuer mein Ziel.” Der Muckendorfer spielt heuer noch Turniere, er geht zurück auf Future-Ebene.

Novak blieb ein Satzgewinn versagt, anders als bei seinem Kitzbühel-Auftritt Anfang August, als er durch einen Sieg über den Briten Aljaz Bedene das Achtelfinale erreicht hatte. Nun unterlag er dem Tschechen Radek Stepanek in 80 Minuten 4:6,3:6. “Ich bin enttäuscht, ich habe leichte Fehler gemacht”, kommentierte Novak seine Niederlage. “Ich habe gut gespielt in letzter Zeit und wollte auch mehr zeigen. Leider ist es nicht gelungen.”

Der 22-jährige Lokalmatador sah den Grund für die Niederlage eher in seinen Schwächen und Versäumnissen als in der Leistung des 36-jährigen Stepanek, der nach einer bis April andauernden Verletzungspause in der Weltrangliste als 259. gar 37 Plätze hinter ihm liegt. Am Mittwoch reist der Weltranglisten-222. zu einigen Südamerika-Challengern ab.

In Wien liegen Österreichs Einzelhoffnungen nun auf Dominic Thiem und Andreas Haider-Maurer, die fünf ÖTV-Spieler im Hauptbewerb kommen übrigens alle aus Niederösterreich. Und dabei fehlt mit Jürgen Melzer ein weiterer Niederösterreicher. Der als Nummer fünf gesetzte Thiem trifft am Dienstag (nicht vor 18.30 Uhr, live ORF Sport+) auf den Polen Jerzy Janowicz. Haider-Maurer spielt eben gegen Anderson.

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