Landeshauptmann Günther Platter wurde in der Freizeitarena “Area 47” in Ötztal-Bahnhof mit 98,3 Prozent der 418 Delegiertenstimmen als Parteichef wiedergewählt. 2009 wurde Platter mit 96,3 Prozent zum ersten Mal zum Landesparteiobmann. Er hatte zuvor neuerlich vor “italienischen Verhältnissen” gewarnt und den anderen Gruppierungen vorgeworfen, an einer Regierung ohne VP zu arbeiten.
2.000 Besucher bei Platters Wiederwahl
Rund 2.000 Besucher hatten sich in der Freizeitarena “Area 47” eingefunden, um sich auf die nächsten drei Wochen bis zum Urnengang einschwören zu lassen. Bei Biertischen und von den Pet Shop Boys abgewandeltem “Go West” – “Tirol Du bist ein starkes Land” standen offenbar niederösterreichische Wahlveranstaltungen Pate.
Beim 21. Landesparteitag betonte Platter, die Herausforderung “wir oder sie” anzunehmen. Die Mitbewerber hätten nur ein einziges Ziel, gegen die VP zu regieren und damit “italienische Verhältnisse” zu provozieren. Bei so manchem Mitbewerber orte er “reinen Hass gegen die VP”.
ÖVP präsentierte “Tirol Plan” für Landtagswahl
Tirol sei “im Vergleich zu allen anderen Bundesländern und anderen Regionen Europas oben an der Spitze Europas”. Platter verwies auf Beschäftigung, Finanzen, medizinische Versorgung oder Lebensqualität. Zum präsentierten “Tirol Plan” zählte Platter unter anderem die Forderung nach einem “Maximum an der Steuerhoheit”, Vollbeschäftigung, Senkung der Lohnnebenkosten oder die Lösung der noch offenen Fragen bei den Agrargemeinschaften “innerhalb eines Jahres” sowie das Erreichen der Energieunabhängigkeit des Landes bis zum Jahr 2030.
Dem bisherigen Koalitionspartner SPÖ warf Platter vor, zuletzt beim Agrargemeinschafts-Sonderlandtag “umgefallen” zu sein. “Vorwärts Tirol” habe “Rache” als Parteiprogramm. Ehemalige VP-Mitglieder wollten lediglich eine Regierung ohne VP, Platter bezeichnete sie als “Nestbeschmutzer”.
Bundesparteiobmann, Vizekanzler Michael Spindelegger kritisierte in seinen Grußworten, dass sich “alle” in Tirol gegen die VP verbünden würden. “Entweder Chaos oder Günther Platter”, meinte der Parteichef, der die Delegierten nachdrücklich an die Nationalratswahl im September erinnerte: dabei gehe es dann um den “Kanzlerwechsel”.
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