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One Direction verzücken Fans im Ernst-Happel-Stadion

Stunden vor dem Konzert warteten die Fans bereits auf die Boyband
Stunden vor dem Konzert warteten die Fans bereits auf die Boyband
Die britisch-irischen Wunderknaben von One Direction haben am Mittwoch bei ihrem Österreich-Debüt im Wiener Ernst-Happel-Stadion eine Show ohne Makel geliefert. Die Mischung aus kantigem Stadionrock und sanften Balladen kam bei den 44.000 meist weiblichen und oft kreischenden Fans perfekt an. Die Millionenseller bewiesen dabei auch, dass eine Boyband ohne Tanzchoreografien funktionieren kann.

Spielzeugwerbung auf den Screens erinnerte zuvor daran, dass man es im Verlauf des Abends mit einer Teenie-Band zu tun bekommen wird. Bis es nach einer mehr als halbstündigen Verspätung soweit war, gab es nach dem Support tanzbare Songs vom Band zum Aufwärmen. Dann erschienen sie aber, die vier Frühzwanziger Harry Styles, Niall Horan, Liam Payne und Louis Tomlinson und starteten mit dem Song “Clouds” aus ihrem aktuellen, vierten Album “Four”. Begleitet wurde dies mit dem erwarteten Kreischen der Directioners genannten Fans und einer von mehreren pyrotechnischen Einlagen im Laufe des Abends.

Mädchen kreischen um die Wette

Eine langer Laufsteg, der von der Bühne in Torhöhe bis zum Mittelkreis des sich darunter befindlichen Fußballspielfelds reichte, wurde von dem singenden Mädchenschwärmen genutzt, um möglichst vielen Zuschauern ein wenig näher zu kommen. Ein Musikinstrument, nämlich eine Gitarre, trug nur der blondierte Niall, denn für diese Belange gab es eine Begleitband, die im Hintergrund agierte. Der visuellen Unterstützung diente indes ein riesiges, fünfteiliges Screen-Ensemble.

One Direction rockt Wien

Die Band zeigte spätestens bei “Where Do Broken Hearts Go”, dass sie die ideale Zutat zum Gesang des erfolgreichen Quartetts in petto hat: schnörkellosen Stadionrock. Dieser Stil wurde durch Powerpop-Balladen, aber auch durch sanftere Exemplare dieser Gattung ergänzt, wie etwa dem akustisch dargebrachten Song “Little Things” vom zweiten Album “Take Me Home” (2012). Tausende leuchtende Smartphones untermalten diesen Titel, der von den Fans dann textsicher zu Ende gesungen wurde. Zu diesem Zeitpunkt befand man sich bereits im ruhigen Mittelteil des Abends.

One Direction mit Mega-Show

Dann kamen bei einsetzender Dämmerung wieder die E-Gitarre und damit der Stadionrock zum Zug. Dabei erinnerte der Refrain des Songs “Alive” zwar sehr entfernt, aber doch an den Rockklassiker “All Right Now. Eines offenbarte sich aber während des ganzen Auftritts der einstigen Casting-Show-Teilnehmer, nämlich dass ihr Stil auf relativ konventionellen Schablonen basiert und live um einiges rockiger als auf den Studioalben dargeboten wurde. Solcherlei interessierte im Stadionoval aber niemanden, denn inzwischen war die Mittelbühne hochgefahren und One Direction thronten daher auf einer Art Würfel. Auch die Lichtshow startete in der nun vorherrschenden Dunkelheit so richtig durch. Mit Songs wie “Diana” legte man zudem beim Tempo wieder ordentlich zu, dass es fast so schien, als ob man das verspätete Erscheinen aufholen wollte. Die beste Zeit auf der Bühne habe er heute in Wien gehabt, gestand Liam dann seinem dankbaren Publikum.

Rotes Kreuz hatte über 300 Einsätze

Die Ballade “You & I” leitete schließlich den Schlussteil ein, der von weiteren pyrotechnischen Einlagen begleitet wurde. Und so fand der kurzweilige Abend mit “1D” schließlich sein Ende. Wahrscheinlich war für die große Mehrheit der Anwesenden der einzige Wermutstropfen, dass man nur noch ein Quartett vor sich hatte, nachdem der einstige Fünfte im Bunde, Zayn Malik, der Band im März dieses Jahres den Rücken gekehrt hat. Positiv war die Bilanz beim Roten Kreuz, denn zwar kam es im Laufe des Tages zu über 300 Interventionen, doch keiner der Zuschauer musste in ein Krankenhaus. Pressesprecher Andreas Zenker berichtete nach dem Konzert lediglich von kleineren Übeln wie Kopfschmerzen oder kurzfristigen Kreislaufproblemen. Jedoch konnten alle Zuschauer die fünf Stationen des Rettungsdienstes wieder bald verlassen.

 

(APA)

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