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Ostermayer will Buchpreisbindung ausweiten

Preisbindung auch für Online-Handel und E-Books
Preisbindung auch für Online-Handel und E-Books
Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) will die Buchpreisbindung auf den Online-Handel und auf E-Books ausweiten. Der Sprecher des Ministers bestätigte einen entsprechenden Vorstoß im "Kurier" (Freitag-Ausgabe) gegenüber der APA. Demnach wollen SPÖ und ÖVP kommende Woche im Parlament einen Initiativantrag auf Novelle des Buchpreisbindungsgesetzes einbringen.


Laut Ostermayer sei es “im Sinne der Vielfalt” wichtig, “Bücher zu schützen und ein Marktumfeld zuschaffen, das eine hohe Anzahl an Verlagen und Veröffentlichungen ermöglicht”. Bis zum Weihnachtsgeschäft soll das Gesetz dahingehend abgeändert werden, “dass E-Books ausdrücklich in den sachlichen Anwendungsbereich des Gesetzes aufgenommen und die Ausnahme des grenzüberschreitenden elektronischen Handels gestrichen werden”, so die Novelle im Wortlaut.

“Es geht darum, das Gesetz an das digitale Zeitalter anzupassen”, führt SPÖ-Kultursprecherin Elisabeth Hakel die Pläne im APA-Gespräch aus. “Das Gesetz ist 2000 beschlossen worden, als es noch keine E-Books gab.” Mittlerweile würden diese billig verkauft und stellten einen dementsprechend großen Markt dar. “Wir wollen das Gesetz zukunftsfit machen und an die kultur- und gesellschaftspolitischen Ziele anpassen, damit auch der Buchhandel und die Verleger sich gegen Amazon und andere große Importeure, die derzeit den Buchpreis unterschreiten können, besser durchsetzen können.”

Frankreich und Deutschland hätten hier bereits die Vorreiterrolle übernommen und die Buchpreisbindung auf den Online-Handel ausgeweitet. Am Ende des Tages sei es das Ziel, “dass der Künstler bzw. die Künstlerin davon leben können, was sie produzieren. Nur weil sich die Art und Weise geändert hat, wie wir Bücher lesen, soll ein Autor nicht weniger erhalten, als wenn er ein Hardcover verkauft.”

Das Thema war in den vergangenen Monaten zunehmend diskutiert worden, zuletzt etwa protestierten mehr als 1.000 Autoren – darunter etwa Elfriede Jelinek und Josef Haslinger – mit einem offenen Brief gegen die Verhandlungstaktik des Versandhändlers Amazon im Kampf um niedrigere Preise. Auch das geplante Freihandelsabkommen zwischen Europa und den USA bereitet der Branche Sorgen. Die soll in Österreich demnächst noch weiter entlastet werden: Im “Kurier” kündigt Ostermayer eine Anhebung der Verlagsförderung um 10 Prozent von zwei Millionen auf 2,2 Mio. Euro im Jahr und eine Ausweitung von Projektstipendien für Literaten von 40 auf 50 an.

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