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Palästinenserführung wirft Israelis "Apartheid" vor

Nachdem jüdische Israelis auf dem Athener Flughafen zwei arabische Passagiere zwangen, eine startbereite Maschine zu verlassen, hat die Palästinenserführung die griechische Regierung zu Ermittlungen aufgefordert. "Das fürchterliche Benehmen der israelischen Passagiere erinnert an die schlimmsten Jahre der Apartheid in Südafrika", sagte PLO-Generalsekretär Sajeb Erakat am Mittwoch.


“Wir sind auch entsetzt, wie diskriminierend die beiden Palästinenser von den Flugbegleitern der Aegean Airlines behandelt wurden”, fügte er hinzu. Vehemente Proteste israelischer Passagiere hatten die beiden Fluggäste – nach Medienberichten ein arabischer Israeli und ein Palästinenser aus dem besetzten Ost-Jerusalem – am Sonntagabend zum Verlassen einer Maschine der griechischen Gesellschaft Aegean veranlasst. “Eine zunächst kleine Gruppe von Fluggästen forderte sehr lautstark und eindringlich, dass zwei andere israelische Passagiere aus Sicherheitsgründen überprüft werden”, erklärte Aegean dazu auf Anfrage.

Als die Polizei zur Überprüfung der Papiere eingetroffen sei, hätten nach anfänglich “drei bis vier” schon “60 bis 70 Passagiere” gefordert, die Männer des Flugzeugs zu verweisen. An den israelischen Ausweispapieren der beiden Reisenden hatte die Polizei nichts zu beanstanden. Die beiden Männer hätten dann aber selbst den Rückzug angetreten. Aegean stellte ihnen demnach eine Unterkunft für die Nacht und einen Ersatzflug nach Tel Aviv mit der israelischen Linie El Al am Montag zu Verfügung.

Erakat forderte am Mittwoch die griechische Regierung auf, “entschieden gegen diesen rassistischen Akt vorzugehen und die beiden Reisenden zu entschädigen”. Ein palästinensischer Regierungsvertreter sagte gegenüber Medienvertretern, eine Beschwerde über den Vorfall werde auch bei der diplomatischen Vertretung Griechenlands in Ramallah eingereicht.

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