Das Berliner Ensemble werde seine letzte Station als Theaterdirektor bleiben. Er sei von Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) über Holding-Geschäftsführer Georg Springer gebeten worden, Mitglied der Findungskommission für einen fixen Nachfolger des fristlos entlassenen Burg-Chefs Matthias Hartmann zu werden, habe dies aber abgelehnt.
Peymann verwehrt sich gegen Ostermayer-Anliegen
“Abgesehen davon, dass Findungskommissionen sowie pompöse und teure Stellenanzeigen noch niemals einen halbwegs vernünftigen Theaterdirektor hervorgebracht haben, wollte ich auch prinzipiell an dieser Suchaktion nicht teilnehmen.”
Er sei vor allem gegen den Zeitdruck in der Frage, notwendig sei nun etwas mehr Gelassenheit.
Bergmann muss “Herkules-Arbeit” leisten
Die Politiker sollten “alles unternehmen, dass die jetzige Burgtheaterdirektorin Karin Bergmann (übrigens eine großartige Mitarbeiterin aus meiner Wiener Zeit) in Ruhe das österreichische Nationaltheater in eine sichere Zukunft steuern kann – wahrlich eine Herkules-Arbeit bei diesem theatralischen Augias-Stall! Dazu braucht sie Zeit!!”
Was der Burgtheater-Direktor braucht
Die Hysterie von Presse und Politik sei unangebracht: “Für die Entscheidung über einen neuen Direktor (oder einer Direktorin – sic!) dieses wahrlich komplizierten Hauses braucht es Sachkenntnis, Phantasie, Leidenschaft fürs Theater, Fingerspitzengefühl, Diskretion, viel Vertrauensvorgabe und auch Diplomatie – aber kein politisches Muskelrollen der zuständigen Minister.”
(apa/red)