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Placebo präsentierten sich bei ihrem Konzert in Wien mit voller Wucht

Placebo bei ihrem Auftritt in Wien
Placebo bei ihrem Auftritt in Wien ©APA/GEORG HOCHMUTH
Mit voller Wucht und Nostalgie präsentierten sich Placebo bei ihrem Konzert am 21. November in Wien und dieses Mal verließ Brian Molko nicht nach einem Song die Bühne.
Placebo in Wien

Im Gegensatz zu ihrem kurzen Auftritt am Frequency 2012, zeigten sich Placebo am 21. November in Wien sehr ambitioniert. Rockig und überdreht laut wuchtete die Gruppe am Donnerstag, 15 Jahre später, ganze sieben Stück ihres aktuellen Albums in die Wiener Stadthalle. Als angesagteste Band gilt Placebo nicht mehr, aber man präsentierte sich mutig und konsequent.

Placebo – Mit voller Wucht gegen die Nostalgie

“Für uns ist es wichtig, so egoistisch das klingen mag, dass wir Musik für uns selbst machen – und die Hoffnung ist, dass andere Leute sie auch schätzen”, hatte Sänger und Gitarrist Brian Molko vor dem Konzert gesagt. Nun, die gestrige Show war bei weitem nicht ausverkauft, aber jene, die gekommen waren, zeigten sich großteils angetan. “Wir haben 20 Jahre die Welt betourt. Wenn ich von etwas überzeugt bin, dann von unserer Fähigkeit live”, meinte Molko und lag damit nicht daneben.

“B3” (von 2012) machte den Anfang, gefolgt von “For What It’s Worth” (2009) und nach dem Titelstück der aktuellen Produktion “Loud Like Love” (Universal) kam “Twenty Years” (2004) mit anschließendem “Every You Every Me” (1998) – so viel zur im Vorfeld medial verbreiteten Mär, Placebo würden zunächst nur neues Material bringen und erst am Ende ein paar Hits einstreuen. Allerdings waren das zum Finale hin die großen Knaller, die da geballt regelrecht runtergedroschen wurden.

Placebo mit Verstärkung in Wien

“Meds”, “Song To Say Goodbye”, der großartigste Beitrag auf dem Vorgängeralbum “Battle For The Sun” mit der poesievollen Textzeile “You are one of God’s mistakes, you crying, tragic waste of skin”, “Special K”, das morbide “Teenage Angst” (vom Debüt) oder zum Abschluss “Infra-Red” hatten dieses gewisse Etwas aus Glam, Tragik, Dringlichkeit und Unterhaltungswert, das manch anderem Programmpunkt ein wenig fehlte. Aber etwa mit “Rob The Bank” oder “A Million Little Pieces” mangelt es nicht an Nachschub.

Das Trio hat sich auf Tour wieder verstärkt, zwei zusätzliche Gitarristen und eine Keyboarderin, die manchmal auch die E-Geige aufheulen ließ, webten einen dichten, stellenweise zu dick aufgetragenen Sound. Mit Visuals sollte das Cover der neuen Platte im Bühnenbild weitergeführt werden. Das war nett, aber unspektakulär, in seiner Ineffektivität aber noch übertroffen von einem durchsichtigen Vorhang, der fallweise und ohne erkennbare Intention vor die Musiker heruntergelassen wurde.

(APA)

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