Damit ist der Jazzsänger Nachfolger von Vorjahressiegerin Jamala, die in Stockholm mit “1944” triumphiert hatte. Der Erfolg ist der erste Sieg Portugals beim 49. ESC-Antritt.
Österreichs Teilnehmer Nathan Trent kam dank 93 Punkten der Jurywertung auf Platz 16. Beim Publikum landete Österreich hingegen auf dem letzten Platz – mit 0 Punkten. Die internationalen Fachjurys hatten den 25-Jährigen mit seinem Song “Running on Air” hingegen auf Platz 11 von 26 Teilnehmern gesehen.
Portugal gewinnt den Song Contest 2017
Es war bereits eine kleine Überraschung, als sich der 27-jährige Salvador Sobral im März beim portugiesischen Vorentscheid für den 62. Eurovision Song Contest qualifizierte. Seine fadoangehauchte Ballade “Amor pelos dois” (Liebe für zwei) überzeugte durch Gefühl und Stimmung, nicht durch Bombast und Show.
Dieses Konzept verfolgte der am 28. Dezember 1989 geborene Spross einer Adelsfamilie dann auch in Kiew konsequent. Ein Mikrofon, in das Sobral mit meist geschlossenen Augen und immer wieder ungewohnt zuckenden Kopfbewegungen sang – mehr bedurfte es nicht für den ESC-Sieg.
Geschrieben wurde das in Portugiesisch gehaltene Stück von Sobrals Schwester Luisa, die den Sänger, um dessen Gesundheitszustand im Vorfeld zahlreiche Gerüchte kursierten, zu Beginn der Proben auch in Kiew vertrat. Er selbst nennt als Vorbild Jazzlegende Chet Baker und trat während der Vorbereitung unter anderem in einer Jazzbar als Überraschungsgast auf.
Dabei stand zu Beginn der Musikkarriere des ungewöhnlichen Musikers die mittlerweile übliche Castingshow, in seinem Fall “Idols”, bei der er 2009 den siebenten Platz belegte. Unüblicher war da schon das folgende Psychologiestudium, das Sobral aber mittlerweile zugunsten des Musikerlebens aufgegeben hat. Nach einem längeren USA-Aufenthalt folgte das Jazzstudium in Barcelona – und im Vorjahr das Debütalbum “Excuse Me”, wofür Sobral mit dem venezolanischen Komponisten Leonardo Aldrey kooperierte.
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— Eurovision (@Eurovision) 13. Mai 2017
Portugal lag bei den Jurys klar vorne
Portugal wurde von den internationalen Fachjurys eindeutig auf Platz 1 des Feldes beim Finale des Eurovision Song Contest 2017 gewählt – gefolgt von Bulgarien und Schweden. Österreichs Vertreter Nathan Trent kam zur Halbzeit des musikalischen Megawettbewerbs auf einen guten Platz 11 von 26. Die Punkte von Jurys und Publikum werden beim ESC in Kiew wie im Vorjahr getrennt bekannt gegeben.