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Prince of Persia: Die vergessene Zeit

Der Prince of Persia gegen unheilige Mächte, zurück zu alten Tugenden.
Der Prince of Persia gegen unheilige Mächte, zurück zu alten Tugenden. ©Waibel
Es war einmal ein Spiel, das ein neues Spielprinzip definierte und bis zum Untergang der durchaus erfolgreichen Serie eine treue Anhängerschaft um sich scharte: Tomb Raider mit sexy Lara Croft. Doch in die Lücke des zuletzt gefloppten letzten Sequels stieß rasch ein alter neuer Stern am Horizont: Der Prinz aus Persien.
Prince of Persia: Die Vergessene Zeit

Prince of Persia, eine Spielidee aus IBM und ersten Apple-Mac Tagen wurde von Ubisoft reaktiviert und, was die ersten Teile anbelangte, mit einer außerordentlichen Brillanz präsentiert. Geschicklichkeitseinlagen waren gewürzt mit kurzweiligen Kämpfen in stimmiger Kulisse. Ein flotter Finger und gutes Reaktionsvermögen waren wichtiger als brutales Durchsetzungsvermögen. Das wandelte sich leider mit der Zeit. Mit dem neuen Sequel „Die vergessene Zeit“ möchten die Ubi-Mannen wieder an frühere Erfolge anknüpfen und sich ganz nebenbei auf bewährte Tugenden des turnenden Prinzens rückbesinnen.

Geschichtlich ist „Die Vergessene Zeit“ zwischen „Sands of Time“ und „Warrior Within“ angesiedelt. Der einstmals sehr fitte Thronfolger ist in die Jahre gekommen. Weil aber das Königreich von Bruder Malik von finsteren Mächten bedroht wird, greift dieser zu magischen Methoden, was aber deutlich misslingt. Der Prinz muss die Suppe nun auslöffeln, die der königliche Bruder eingebrockt hat. Eine durchaus unterhaltende und spannende Geschichte nimmt ihren Anfang.

Und weil sich „Die Vergessene Zeit“ eben auf vergessene, bewährte Tugenden rückbesinnt, kommt auf den nicht mehr ganz so agilen Prinzen einiges an Akrobatik zu – die Entwickler sprechen von einem Anteil von 70 %. An Wänden entlanglaufen, Abgründe überspringen oder Fallen überwinden sind da noch die Klassiker. Manchmal warten auch Knobeleinlagen auf den Weltenretter.  

Zwischen den flotten Artistikeinlagen warten actionbetonte Kämpfe auf den Adligen. Während anfangs noch Menschen als Opponenten warten, warten in der Folge Sandkrieger und einige mächtige Bosse auf den Prinzen. Während man sich in Kämpfen zu Beginn noch mit roher Waffengewalt zur Wehr setzt, spielen später die Elementarkräfte Eis, Feuer, Stein und Wind eine große Rolle. Durch die Anschaffung der Kräfte mittels Einsatz von zu verdienenden Statuspunkten kommt eine feine Rollenspiel-Würze hinzu. Je nach Skillung in eine Richtung spielen sich die Kämpfe künftig defensiv oder offensiv. Wie es sich für ein Prince of Persia gehört, bereichern auch zirka 10 Prozent Rätsel den Spielfluss. Motivierend: Für bestandene Herausforderungen darf der Spieler sich über Trophäen freuen.

Technisch weiß die Next Gen-Version zu gefallen: Das Leveldesign ist gelungen, auch die Charaktere sind hübsch gezeichnet. Auch die Vertonung der Dialoge ist sehr gut geworden. Zugleich überzeugt „Die Vergessene Zeit“ durch eine jederzeit flüssige Framerate, was den flotten Kämpfen zugute kommt. Sehr gute Synchronsprecher bringen Atmosphäre in den Titel.

Fazit:

Zu guter letzt haben sich Fans über Warrior Within gefreut. Seitdem baute die Serie etwas ab. Glücklicherweise hat Ubisoft wieder zu alten Tugenden zurückgefunden. Gleichzeitig wurde der Prinz aber etwas zugänglicher, dem allgemeinen „Casual-Trend“ folgend. Fans der Serie werden sich zuweilen unterfordert fühlen, hier hätte ein zusätzlicher Schwierigkeitsgrad nach oben nicht geschadet. Dennoch kommt das gute alte „Prince of Persia“- Feeling mit viel Akrobatik, einigen Rätseln und dezent eingestreuten Action-Einlagen wieder auf. So und nicht anders, Ubisoft!

Vergessene Zeiten für unterwegs: DS-Version

Prince of Persia „Die Vergessene Zeit“ für Nintendos DS ist quasi die Verknuffung des erwachsenen Prinzen auf den Next Gen-Konsolen. So kommt der turnende Protagonist wie auch die gesamte Umsetzung des Sequels auf dem DS eher wie eine Art Super-Mario-Ableger daher.

Gesteuert wird, das ist sehr erfreulich, ausschließlich mit dem Stylus. Und das geht gut von der Hand. Der Prinz hangelt, klettert und springt von Plattform zu Plattform, dass es eine wahre Freude ist. Dabei spielt sich das Game immer mehr wie eine Art Mario-Klon, was aber durchaus positiv ist. Durch die etwas andere Art der Darstellung ist der Titel auch für jüngere Gamer geeignet.

Die Bedienung geht gut von der Hand, bei schwereren Passagen kann die Zeit „zurückgespult“ werden. Das Levelende ist jederzeit ersichtlich, auch das eine Parallele zu Mario-Games. Händler bieten zwischen den Leveln die Möglichkeit, den Charakter weiterzuentwickeln.

Grafisch weiß der Titel zu überzeugen und bringt für ein DS-Spiel die Atmosphäre des alten Persiens sehr elegant herüber. Der Sound ist stimmig, allerdings fehlt eine Sprachausgabe, den begrenzten Möglichkeiten eines DS-Moduls geschuldet.

Fazit:

Kopie ist die schönste Form des Kompliments, sagt man. Dabei ist „Die Vergessene Zeit“ für Nintendos DS kein bloßes Plagiat, sondern ein sehr stimmiger schöner Prince of Persia-Titel für unterwegs, wenngleich auch mit deutlichen Anleihen am Klassenprimus Mario aus dem Hause Nintendo. Ubisoft hat auch aus diesem Titel geholt was möglich ist, Fans freuen sich über versteckte Bonuslevel, die sich aber nur mit einem DSi und einer Portion Licht freischalten lassen.

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