Post sucht in Vorarlberg neues Personal
Weichselbaum spricht von einem temporären Problem, das in den kommenden Tagen behoben werden soll. Die Post suche derzeit angestrengt nach Mitarbeitern, welche den Engpass überbrücken können – in einigen Gebieten habe man schon neue Mitarbeiter eingestellt.
“Jammerer und Schlechtredner”
Ein weitaus größeres Problem ortet hingegen Franz Mähr, seines Zeichens Vorsitzender der Postgewerkschaft in Vorarlberg. Er glaubt nicht, dass man die Situation so schnell in den Griff bekommt. Er, Mähr, habe bereits Anfang Februar die Regionalstelle in Tirol kontaktiert und darum gebeten, die Arbeitsteilung im Sommer frühzeitig in Angriff zu nehmen. “Wir werden aber immer nur als Jammerer und Schlechtredner angesehen.” Auf eine Reaktion darauf blieb jedoch bis heute aus.
Problemzone Rheintal?
Außerdem sei der Engpass größer als von der Post suggeriert, denn es seien nicht die Gemeinden Koblach, Feldkirch und Bregenz betroffen, sondern die Verteilzentren. “Koblach ist quasi für die gesamte Postzustellung von Rankweil bis Hohenems zuständig, Feldkirch deckt Nenzing, Schlins, Frastanz und so weiter ab”, informiert Mähr und konstatiert: “Die Problematik bei der Zustellung gibt es also vom Rheintal bis nach Bregenz.”
Personalmangel bei der Post:
Nationalratswahl in Gefahr
Mähr warnt auch schon vor Problemen in nächster Zukunft. “September wird für die Zusteller ein sehr strenger Monat, es steht ja die Nationalratswahl bevor.” Wie er weiter festhält, sei selbst die Auslieferung der Stimmzettel und Wahlkarten gefährdet. “Es sollten sich alle Parteien im Klaren sein, dass eine geordnete Zustellung der Wahlkarten in Vorarlberg nach derzeitigem Stand kaum möglich sein wird.”
Personalsuche schwierig
Der Vorsitzende der Postgewerkschaft in Vorarlberg ist sich darüber bewusst, dass sich die Personalsuche bei der Post generell als eher schwer gestaltet. Mähr fordert deshalb ein entsprechendes Einstellungskonzept für neue Mitarbeiter. Die zugeteilten Bereiche seien für Einsteiger zu groß. “Stellen Sie sich vor, dass Sie am ersten Tag 1.000 Adressen abdecken müssen. Für neue Mitarbeiter sind kleinere Bereiche in den ersten Wochen dringend notwendig.”
“Postler” werfen regelmäßig das Handtuch
In der derzeitigen Situation dürfe man sich nicht wundern, dass regelmäßig Mitarbeiter “das Handtuch werfen”. Weiters fordert Mähr höhere Löhne und bessere Betriebsmittel. “Generell muss ich den Postzustellern ein großes Lob aussprechen. Sie arbeiten sehr hart und sind eng mit ihren Kunden verbunden. Viele gehen deshalb auch krank zur Arbeit oder verrichten ihre Tätigkeit gratis.”
Kritik von Frühstück
Kein Verständnis hat VP-Klubobmann Roland Frühstück für die aktuellen Probleme bei der Postzustellung in einigen Gebieten Vorarlbergs. „Hier hat offenbar die vorausschauende Planung nicht zufriedenstellend funktioniert,“ nimmt Frühstück das Management der Post in die Pflicht.
Frühstück appelliert an die Post, die Missstände schnellstmöglich abzustellen. Frühstück: „Die Bevölkerung hat ein Anrecht darauf, dass die Postdienstleistung einwandfrei funktioniert; und wenn dazu jetzt Überstunden nötig sind, müssen diese geleistet werden.“ Natürlich müssten diese, so Frühstück, entsprechend vergütet werden.
(VOL.AT)