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Radweg im Achtal wird Wirklichkeit

Die Bahntrasse von Egg nach Doren wird zum Radweg ausgebaut
Die Bahntrasse von Egg nach Doren wird zum Radweg ausgebaut
Auf der ehemaligen Bahntrasse von Egg nach Doren wird auf einer Länge von zehn Kilometern ein Radweg errichtet.

Egg, Doren. (ak) Mit der Realisierung des Radweges von Egg nach Doren (Bozenau) geht ein Wunsch vieler Bregenzerwälder in Erfüllung. Wie sehr ein vom Autoverkehr befreiter Weg im Bregenzerwald angenommen wird, zeigt das vor zwei Jahrzehnten ausgebaute kurze Teilstück der Wälderbahntrasse von Egg nach Andelsbuch. Auf den gut drei Kilometern tummeln sich nicht nur Radfahrer, auch Spaziergänger, Jogger, Skater und vor allem viele Familien nutzen diesen Bereich als Naherholungsgebiet. Im Idealfall soll noch diesen Winter mit den Baumaßnahmen werden.

Finanzierung steht

„Der Beschluss zum Bau eines Radweges auf der alten Wälderbahntrasse von Egg nach Doren wurde von der Regionalplanungsgemeinschaft Bregenzerwald bereits im Jahr 2009 gefasst“, erklärt Regioobmann Anton Wirth in einem Gespräch mit der VN-Heimat. Nun liegt ein positiver Baubescheid der BH Bregenz vor. Laut Wirth ist die Finanzierung gesichert, die Investitionskosten von vier Millionen Euro werden wie folgt aufgeteilt: 2,2 Mill. Euro bezahlt das Land, 800.000 Euro stellt Interreg (ein EU-Förderprogramm für grenzüberschreitende Projekte) bereit – der neue Radweg wird auch Teil des Radweges rund um die Nagelfluhkette sein – der Regioanteil von einer Million Euro soll aus dem „Wälderfonds“ bereitgestellt werden. „Nach Auflassung der Bregenzerwaldbahn wurde aus Mitteln, die vom Staat aus diesem Anlass zur Verfügung gestellt wurden, der „Wälderfonds“ gegründet, erklärt Anton Wirth. Dieser diene zur Unterstützung bei Maßnahmen die Wälderbahntrasse betreffend, aber auch zur Erhaltung der Bregenzerwälder In­frastruktur.

Familienfreundlich

„Unser Ziel ist es, das Gebiet für eine breite Bevölkerungsschicht zugänglich zu machen“, so Anton Wirth. Auch gelte es, die Trasse mit ihren zahlreichen Brücken als kulturgeschichtliches Denkmal zu erhalten. Wenn man den Weg der Natur überlasse, sei er durch Hochwasserschäden, Hangrutschungen oder andere Natur­ereignisse über kurz oder lang nicht mehr nutzbar, ist der Regiochef überzeugt. Auch sei es seit Langem der Wunsch der angrenzenden Gemeinden, an das restliche Radwegenetz angebunden zu werden. Kein Asphalt, aber ein feiner Schotterbelag soll das Fahren mit normalen Fahrrädern ebenso ermöglichen, wie das Schieben von Kinderwägen und Kinderfahrzeugen. Der Radweg nach Doren soll die Ergänzung des Radwegenetzes in den Mittel- und Hinterbregenzerwald dar.

Ökologische Begleitung
„Freilich gibt es seitens des Landschaftsschutzes große Bedenken“, so der zuständige Baumeister Ing. Hans Dorner: „Wir haben jedoch selber großes Interesse an einer naturnahen Gestaltung. Aus diesem Grund wird eine ökologische Baubegleitung die Einhaltung der vorgeschriebenen Maßnahmen überwachen und dokumentieren“, so Dorner. Die REGIO Bregenzerwald konnte bei der nunmehrigen Planeingabe auf die in den Jahren 1998 und 1999 (die Nutzung als Radweg war damals bereits im Gespräch) seitens des Landes gemachten umfangreichen Erhebungen zurückgreifen und mitbenutzen. Für das Teilstück von Doren nach Kennelbach gibt es laut Anton Wirth kein grünes Licht, ein Ausbau der Bähnletrasse zu einem Radweg sei aus Kosten- und Naturschutzgründen nicht möglich.

 

VN-UMFRAGE

Ich bin für den Radweg, vorausgesetzt, dass dieser so naturnah wie möglich gestaltet wird. Der Weg sollte als Mountainbike-Strecke deklariert werden. Hohe Zäune und kilometerlange Hangsicherungen in Form von Netzen würde ich in der herrlichen Landschaft als störend empfinden. Chris Alge

Ich würde mich sehr über eine familienfreundlichen Radweg von Egg nach Doren freuen. Die Landschaft im Achtal ist zu jeder Jahreszeit herrlich. Eine Erschließung wäre ein großer Gewinn für die Bregenzerwälder Bevölkerung. Die Sicherheit sollte allerdings an erster Stelle stehen. Melitta Meusburger

Ich bin für die Erschließung des Radweges, allerdings würde mich interessieren, was aus der Crossstrecke wird. Diese sollte keinesfalls dem geplanten Radweg zum Opfer fallen. Die Interessen aller, auch die der Motorsportler, sollten unbedingt berücksichtigt werden. Wolfgang Geiger

Factbox:

Auflagen der Baubehörde und wie sie umgesetzt werden:

Die Trasse der ehemaligen Wälderbahn ist bis auf wenige Abschnitte gut erhalten. Die Kronenbreite der Trasse ist fast durchwegs mit drei Metern gegeben (an wenigen Stellen wird akzeptiert, dass die Wegbreite nicht eingehalten werden kann und die abschnittweise Erhaltung der Gräben als Lebensräume für Gelbbauchunken gesichert wird). Die Vorgabe der Abteilung Straßenbau kann somit weitestgehend umgesetzt werden. Diese Vorgabe mit drei Meter Wegbreite entspricht auch der Regelbreite für das 650 Kilometer lange Vorarlberger Radroutennetz und ist Basisbreite für die Dimensionierung aller Radweganlagen.

Die Wegoberfläche (Fahrbahnbelag) wird als Naturbelag belassen und wird bekiest.

Bestehende Stützmauern werden saniert und ehemalige, nach Erfordernis, wieder errichtet.

Zur Steinschlagsicherung ist vorgesehen, die noch vorhandenen Schutzeinrichtungen aus Holzbohlen nunmehr durch Fangnetze zu ersetzen. Neu hinzukommen Steinschlagnetze im Bereich Egg-Melisau.

Absturzsicherungen (Geländer) sind flussseitig, gemäß einer Auflage des Sachverständigen für Radwege, auf eine Länge von ca. 4000 m anzubringen. Diese werden als Stahlsteher mit Seilnetzbespannung errichtet. Die Höhe mit 120 cm ist gesetzliche Vorgabe. Wildwechselmöglichkeiten werden berücksichtigt.

Der Radweg soll auch weiterhin von der Forstwirtschaft als Zugang und zur Bewirtschaftung der angrenzenden Waldliegenschaften genutzt werden können. Die Belastung der Trasse ist dafür auf 17 to ausgelegt, einzelne Brückenbeläge sind hierzu anzupassen.

Eine ökologische Baubegleitung wird die Einhaltung der vorgeschriebenen Maßnahmen zusätzlich überwachen und dokumentieren.

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