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Reichsadler underground: Aufregung um Werbung in der New Yorker U-Bahn

Eine Werbekampagne für die Amazon-Serie "The Man in the High Castle" spaltet den Big Apple.
Reichsadler in New Yorker U-Bahn

Es ist eine Werbung auf Zügen der New Yorker U-Bahn, die in der Ostküstenmetropole derzeit für Aufregung sorgt. Schön bunt auf den ersten Blick, doch ein zweiter lässt stutzen. Denn diese Werbung für die von Amazon produzierte Serie “The Man in the High Castle” bedient sich einer eigenen Symbolik – und das hat mit der Handlung der Serie zu tun: Eine Alternativwelt nach 1945. Die Achsenmächte haben den Zweiten Weltkrieg gegen die Alliierten gewonnen, die faschistischen Regierungen von Deutschland und Japan haben weite Teile der USA unter sich aufgeteilt. Hitlers potenzielle Nachfolger bereiten eine Herrschaft nach ihrem Gusto vor.

Aber, darf ein Unternehmen im öffentlichen Raum mit dem Reichsadler um Zuschauer werben? Das sagen Fahrgäste dazu:

»“Ich fühle mich nicht so gut auf diesem Sitz seit ich weiß, was das für Flaggen sind. Man sollte sie austauschen, ja, ganz sicher.” (Janine Geist) “Und ich dachte noch, das wäre cool, Kunst eben. Auf Hitler bin ich nun nicht gekommen. Aber da es so zu sein scheint, finde ich es schlimm. Das zu einem gewissen Grad auch rassistisch.” (Kurt Boone) “Nun, man kann doch Symbole einer vergangenen Zeit nicht totschweigen. Wenn jemand ein Buch schreibt, könnte auch Marie Antoinette auf dem Mond wohnen oder so. Wer die Energie hat, sich davon persönlich provoziert zu fühlen, sollte sich ein Hobby zulegen.” (Matt Stewart)«

Der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio jedenfalls hat Amazon aufgefordert, die Werbekampagne abzubrechen. Diese sei vor allem gegenüber Überlebenden des Zweiten Weltkriegs und des Holocaust unverantwortlich.

Die Betreibergesellschaft der New Yorker U-Bahn wollte sich nicht äußern. Amazon bestreitet Berichte, wonach das Unternehmen um den Abbruch der Aktion gebeten hat.

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