Roboter sprachen Geheimsprache: Facebook stoppt Künstliche-Intelligenz-Experiment
Facebook, und insbesondere Mark Zuckerberg, sind bekannt dafür positiv gegenüber künstlicher Intelligenz gestimmt zu sein. Doch nun war eine jüngste Entwicklung in Sachen künstlicher Intelligenz einigen Facebook-Forschern doch nicht so geheuer. Während eines Experiments entschieden sich zwei Bots namens Bob und Alice dazu, nicht mehr in der ihnen gelernten und zugewiesenen Sprache (Englisch) zu kommunizieren, sondern entwickelten eine “Geheimsprache”.
Roboter entwickelten Geheimsprache
Offenbar versuchten die Roboter, die ihnen ungereimt und unlogisch erscheinenden Teile der englischen Sprache durch eine effizientere Ausdrucksweise zu ersetzen. Bob äußerte so auf einmal Dinge wie “I can i i everything else”, Alice antwortete daraufhin “balls have zero to me to me to me…”. Was für uns nach Unsinn klingt, macht für die Roboter tatsächlich Sinn. Den Forschern gelang es zumindest, die spezifische Wiederholung von Wörtern zu interpretieren. Die Mehrfachnennung von “i” und “to me” stand demnach wohl für eine Anzahl von Gegenständen, die Bob und Alice haben wollten.
Forscher konnten Unterhaltung nicht mehr folgen
Forscher merkten an, dass das Verhalten der Roboter dem Verhalten von Menschen ähnelt, die Kürzel und Kurzschriften entwickeln. Den Facebook Angestellten wurde es dann jedoch doch zu viel – sie beendeten das Experiment. Mit der Zeit konnten sie den Unterhaltungen der Robotern nicht mehr logisch folgen. Ursprüngliches Ziel sei es gewesen, Bots zu entwickeln, die mit Menschen kommunizieren können.
Bob und Alice wollten Belohnung
Grund für das Abschweifen in eine Art “Geheimsprache” war übrigens, dass die Entwickler für die Verwendung der englischen Sprache keine Belohnung vorgesehen hatten. Moderne künstliche Intelligenz arbeitet mit dem Reward-Prinzip, bei dem gewünschtes Verhalten belohnt wird. Da die Roboter aber in diesem Fall keine Aussicht auf Belohnung hatten, sahen die Bots offenbar keinen Nutzen darin, weiter in der englischen Sprache zu kommunizieren.
Tesla-Chef prognostiziert düstere Zukunft
Seit Jahren gibt es bereits kontroverse Debatten über die Chancen und Gefahren von künstlicher Intelligenz. Facebook, mit Mark Zuckerberg stehen (in den meisten Fällen) künstlicher Intelligenz positiv gegenüber. Tesla-Chef Elon Musk dagegen, prognostizierte eine eher düstere Zukunft. Technologische Singularität nennt man den Zeitpunkt, ab dem sich Maschinen mittels künstlicher Intelligenz rasant selbst verbessern – ohne dabei weiter auf den Menschen angewiesen zu sein. Experten erwarten, dass dieser Meilenstein nicht mehr lange auf sich warten lässt, der Zeitpunkt wurde aber immer wieder um Jahrzente in die Zukunft verlegt.