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Rohrspitz nun Uni-Projekt

©VOL/A.J.K.
Höchst - Während Wirtschaftslandesrat Karlheinz Rüdisser und die Vertreter der Plattform "Unser Rohrspitz" zum Gespräch am Freitag rüsten, zieht das Thema Rohrspitz weitere Kreise.

Studenten des Instituts für Geographie der Universität Innsbruck waren im Alpenrheintal unterwegs. Beim Naturschutzgebiet von Höchst und Fußach blieben sie hängen. Daraus wurde ein spannendes Projekt.

Bewusstsein schaffen

„Wir hatten über die Konflikte gelesen“, erzählt Matthias Radek. Gemeinsam mit anderen Studentinnen und Studenten versucht er nun über die Mittelschule in der Gemeinde Höchst ein Bewusstsein für den sensiblen Naturraum zu schaffen. Bei den Lehrerinnen Silke Gerer und Manuela Sparr stießen die Innsbrucker Studenten auf offene Ohren. Allerdings schränkte Gerer den Eltern gegenüber ein, worum es nicht gehen darf. Obwohl sie sich in der Plattform „Unser Rohrspitz“ engagiert, will sie ihren Schülern nichts aufs Aug drücken. Es sei nicht ihr Ziel, Stimmung zu machen gegen die Um- und Neubaupläne am Salzmannhafen. Bekanntlich prüfen die Behörden derzeit, ob u. a. die Errichtung zweier Garagen für 220 Pkw und 34 Motorboote genehmigt werden kann. Das Engagement von Uni und Mittelschule setzt früher an. „Flughafenlärm“ bringt Laurin in sauberen Buchstaben zu Papier. „Autolärm“, diktiert ihm sein Zwillingsbruder Amon in die Feder. Überfüllte Mülltonnen kommen Tevfik und Patrick in den Sinn, und „Kinder, die das Schilf zertrampeln“. In einer ersten Runde notieren die Kinder, wer sich im Naturschutzgebiet alles regelmäßig ins Gehege kommt. Laurin und Amon reden aus Erfahrung. Ihre Familie hat eine Hütte am Rohrspitz. „Mit dem Götte gehen wir manchmal fischen.“ Aber auch Jäger und Fischer finden sich auf der Liste der Kinder. „Weil die Boote doch den See verschmutzen“, notiert Laurin. Kinder sind aufmerksame Beobachter. In einem zweiten Schritt werden sie mit einem selbst entwickelten Fragebogen ihre Eltern und Großeltern behelligen. „So erfahren wir, wie der Rohrspitz früher gesehen wurde“, erläutert Radek. Während die Studenten ihre Erhebung nach einem Semester abschließen werden, wollen die Schüler den Rohrspitz das ganze Schuljahr über erkunden. „Wir werden auch einen Fischer und einen Bauern und natürlich Günter Salzmann in die Klasse einladen.“ Alle Ansprüche an die Natur sollen die Kinder aus erster Hand kennenlernen und sich dann selber ein Urteil bilden.

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