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Rund 30 Bürger in Schärding für die Sicherheit im Dienst

Die Bürger sollen in die Polizeiarbeit eingebunden werden
Die Bürger sollen in die Polizeiarbeit eingebunden werden
Im Bezirk Schärding, Oberösterreich, ist das Pilotprojekt des Innenministeriums "Gemeinsam Sicher" gestartet worden, in dem bis zu 30 Bürger in die Polizeiarbeit eingebunden werden. Damit soll dem Gefühl der Unsicherheit in der Bevölkerung entgegengewirkt werden, das trotz weniger Anzeigen laut aktueller Kriminalitätsstatistik (minus 1,9 Prozent) steigt.


Derzeit sucht jeder der 30 Bürgermeister im Bezirk Schärding eine Person, die die Aufgabe eines “Sicherheitsbürgers” übernehmen könnte, erklärte Bezirkshauptmann Rudolf Greiner. Dieser soll quasi Ansprechpartner für besorgte Bürger und Vereine werden. Mit den entsprechenden Anliegen wendet er sich dann an einen der sieben Community-Polizisten, die bereits von der Exekutive ausgebildet worden sind, ergänzte Bezirkspolizeikommandant Matthias Osterkorn.

Oberstes Ziel sei es, “die Kommunikation zwischen der Bevölkerung und der Polizei zu verbessern, um das Vertrauen in die Exekutive zu erhöhen und damit besser unter die Leute zu bringen, was die Polizei macht”, führte Landespolizeidirektor Andreas Pilsl aus. Gleichzeitig erfahren seine Mitarbeiter aber auch, was Thema im Ort ist, und können gezielt handeln. Somit könnten Ängste in der Bevölkerung abgebaut werden, erhofft sich Pilsl von dem Konzept. Die Flüchtlingssituation sowie der Terror in Europa hätten dazu geführt, dass sich die Österreicher derzeit zusehends unwohler fühlen. “Die Sicherheitsbürger werden aber keine Hilfssheriffs”, stellte der Landespolizeidirektor klar. Private Bürgerwehren brauche es nicht.

Als erstes wird im Bezirk Schärding ein Bürgerbeteiligungsprojekt in den acht Freibädern und öffentlichen Seen gestartet. Am 26. April gibt es in Vöcklabruck für die Mitarbeiter der Badeanstalten eine Schulung von der Landespolizeidirektion im Umgang mit anderen Kulturen. Im Anschluss daran sollen die Sicherheitsbürger Kontakt mit den Asylquartieren aufnehmen, damit die Flüchtlinge über die heimischen Baderegeln informiert werden. Dazu sei es auch notwendig, dass diese Regeln mehrsprachig übersetzt werden.

Außer dem Bezirk Schärding wurden vom Innenministerium noch der Bezirk Mödling sowie Eisenstadt und Teile von Graz, wo am Montag ein erster Gespräch geplant war, als Modellregion ausgesucht. Insgesamt werden 26 “Community-Polizisten” und vier “Community-Referenten”, die die Arbeit der Sicherheitsbürger koordinieren werden, im Einsatz sein. Außerdem wird in den Gemeinderäten eine Mandatar für den Bereich bestimmt, kündigte Paul Freund, Bürgermeister in Taufkirchen an der Pram, in der Pressekonferenz an.

Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet. Nach der Auswertung soll es im zweiten Quartal 2017 österreichweit kommen. “Gemeinsam Sicher” orientiert sich an Vorbildern in England, den USA und Kanada.

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