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Salzburger Festspiele: Buhlschaft über Brandauer: "Atemberaubend"

Salzburg - Stadt - Einen "Markstein" der Theatergeschichte hat Theaterdirektor Claus Peymann nach der Premiere von "Ödipus auf Kolonos" am Montag Abend, die Neuinszenierung von Peter Stein auf der Perner-Insel in Hallein genannt.
“Man sieht, wie großartig Theater sein kann.” Der als Ödipus ergraute und erblindete Klaus Maria Brandauer trat nach seinem Tod in Sophokles letzter Tragödie schon bald nach dem Schlussapplaus um Jahre jünger und damit wieder als “ganz der Alte” mit seinem Sohn Christian und seinem Enkel Adrian charmant lächelnd vor die Kameraleute.
Den Journalistenfragen versuchte Brandauer bei der Premierenfeier im überdachten Innenhof der Perner-Insel im Laufschritt zu entgehen. Hatte er auf der Bühne noch den schwer beweglichen Greis verkörpert, so kam er jetzt ordentlich in Fahrt. Mit seiner blauen Wollhaube auf dem Kopf und der dunklen, sportiven Jacke hätte er ohne weiteres auf den nahe gelegenen Dürrnberg steigen können, so fit wirkte der 67-jährige Österreicher.

“Er ist Weltklasse”

In höchsten Tönen wurde der u.a. mit einem Golden Globe ausgezeichnete Star von seinen Schauspielkollegen gelobt. Im Publikum saßen u.a. Otto Schenk, Peter Simonischek, Brigitte Karner, Nicholas Ofczarek und Birgit Minichmayr. “Er war fantastisch. Atemberaubend”, lobte die “Buhlschaft” ihren ehemaligen Schauspiellehrer. “Er ist Weltklasse”, zollte Schauspiel-Chef Thomas Oberender Respekt. Peymann, Intendant des koproduzierenden Berliner Ensembles, meinte wiederum, Brandauer “ist einer von diesen großen Schauspielern wie Hörbiger. Die Premiere Ende August in Berlin wird sicher Furore machen.”
Die Verdi-Oper “Macbeth” bald in Salzburg?
Regisseur Peter Stein, der nach 13 Jahren wieder auf die Perner-Insel zurückgekehrt war, erzählte nicht ohne Stolz, dass er diese Spielstätte 1992 als Schauspielchef der Salzburger Festspiele ins Leben gerufen hatte. Die Freude, dass seine Rückkehr mit “Ödipus auf Kolonos” im 90. Festspieljahr einen Publikumserfolg landete, war ihm anzusehen. Er wird möglicherweise schon 2011 wieder in Salzburg inszenieren, im Gespräch sei die Verdi-Oper “Macbeth” mit Dirigent Riccardo Muti, wie er verriet. “Aber ich weiß noch nicht so genau. Schauen wir mal.”

Die Note “Sehr gut” für Brandauer

Gefallen fand Steins “Ödipus” auch bei zahlreichen prominenten Zusehern. Ex-Bundeskanzler Franz Vranitzky gab Brandauer die Note “sehr gut”, seine Leistung sei “jenseits einer Beschreibung”. Das “Beeindruckendste” war für Unterrichtsministerin Claudia Schmied “die Macht der Worte”, Brandauer gehöre für sie zur “Rubrik der Ausnahmeschauspieler”. Auf die Perner-Insel kamen auch Medien-Manager Hans Mahr und Gattin Katja Burkard sowie der neue Generalmusikdirektor der Wiener Staatsoper, Franz Welser-Möst. Zur Begrüßung der Festspielgäste spielte die Bürgerkorpskapelle der Stadt Hallein den Marsch “Jetzt geht’s los” von Franz Lehar.
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