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Salzburger Festspiele: "Rosenkavalier" ab Freitag

Welser-Möst konnte mit Philharmonikern viel proben
Welser-Möst konnte mit Philharmonikern viel proben
Neun Proben mit den Wiener Philharmonikern, das sind die unüblich guten Bedingungen, die Dirigent Franz Welser-Möst für die Einstudierung des "Rosenkavalier" bei den Salzburger Festspielen zur Verfügung hat. Zum 150. Geburtstag des Festspiel-Mitgründers Richard Strauss wird die Neuproduktion der neoklassizistischen Konversationsoper am Freitag zur Premiere gebracht.


“Ein Musiker der Philharmoniker hat zu mir gesagt, man habe seit 1994 (Carlos Kleiber, Anm.) den ‘Rosenkavalier’ nicht mehr so genau einstudieren können”, erzählte Franz Welser-Möst am Mittwochnachmittag bei einem Pressegespräch. “Diese vielen Proben sind auch nötig, um sich in die feinen Verästelungen der Partitur hineinzuarbeiten”, so der Dirigent, der sich zusätzlich noch mit dem Dirigieren von drei Repertoirevorstellungen im März an der Staatsoper auf diese Strauss-Komödie in Salzburg vorbereitet hat.

Welser-Möst hat auch die Position des Orchesters im Großen Festspielhaus geändert. Der Graben sei so hoch wie sonst nie, zusätzlich habe man noch 20 Zentimeter durch eine Extrastufe herausgeschunden. “Ich bin davon überzeugt, dass das richtig ist. Der ‘Rosenkavalier’ ist ein Konversationsstück. Wenn die Musiker den Text nicht verstehen, dann ist das musikalische Spiel mit den Worten nicht möglich.”

Intendant Alexander Pereira (der die Zusage Welser-Mösts, das “Rosenkavalier”-Dirigat nach deren Streit in den vergangenen Jahren mit “Das ist mir ein Stein vom Herzen gefallen” kommentierte) sagte, die hohe Position des Orchester sei natürlich auch riskant. “Da kann das Orchester schnell auch zu laut sein. Aber innerhalb von zwei Proben hat sich das Orchester an diese Situation gewöhnt und sein Spiel angepasst.” Und Welser-Möst hat die Musiker in den Proben immer wieder dazu angeleitet, Strauss klingen zu lassen wie “Mozart, Mozart und noch einmal Mozart”.

Inszeniert wird der neue Salzburger “Rosenkavalier” von Harry Kupfer, der laut Welser-Möst “vieles nur andeutet, reduziert in Szene setzt und die neoklassizistische Atmosphäre herausarbeitet”. Aufgeführt wird das Werk in einer rund zehn Minuten längeren Originalfassung. Der musikalische Leiter hat sämtliche der 15 sonst üblichen Kürzungen rückgängig gemacht.

Die “Feldmarschallin” wird von Krassimira Stoyanova gesungen, der “Octavian” heißt Sophie Koch. Den “Herrn von Faninal” wird Adrian Eröd geben, und Mojca Erdmann singt die “Sophie”. Bemerkenswert ist die Besetzung des “Baron Ochs von Lerchenau” mit dem vergleichsweise jungen, 38-jährigen Günther Groissböck. “Strauss selbst wollte keinen ordinären ‘Ochs'”, sagte Welser-Möst. “Er wollte den Typ Don Juan, um die 35 Jahre alt. Und genau das macht diese Figur viel gefährlicher, weil sie so auf Augenhöhe mit der ‘Feldmarschallin’ kommunizieren kann”, erläuterte der Dirigent.

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