Eines stellte Polizei-Sprecher Ortwin Lamprecht auf Nachfrage klar: Der Mann hat dezidiert nichts mit dem Mord eines Tschetschenen an einem Landsmann im heurigen Februar in Straßwalchen (Flachgau) zu tun, und auch zu den mehrmaligen öffentlichen Auseinandersetzungen zwischen Tschetschenen und Afghanen mit einigen Verletzten in der Landeshauptstadt ebenfalls im Februar gibt es keinen Zusammenhang: “Das wurde geprüft und kann ausgeschlossen werden”, so der Sprecher. Vielmehr habe der Mann den Waffenhandel im Alleingang betrieben.
Die Salzburger Ermittler hatten den 23-Jährigen bereits seit Monaten im Visier, nachdem sie von bayerischen Kollegen erfahren hatten, dass ein deutscher Waffenhändler eine Maschinenpistole und einen Schlagring an einen vorerst Unbekannten in Salzburg geliefert hatte. Es stellte sich heraus, dass der Tschetschene über Internet-Plattformen Waffen, Waffenteile und Munition von Salzburg aus verkauft und versandt haben soll.
Am vergangenen Freitag führte das Landesamt Verfassungsschutz eine gerichtlich angeordnete Hausdurchsuchung in der Wohnung und im Keller des Verdächtigen durch. Dabei wurden ein Maschinengewehr AK 47 und eine Handgranate, die beide als Kriegsmaterial gelten, 15 Waffenteile – Griffstücke, Magazine etc. -, sechs Messer, ein Schlagstock, ein Schlagring, mehrere 100 Stück Munition oder Munitionsteile sowie eine Repetierbüchse sichergestellt. Schon am Tag davor hatten die Fahnder in einem Salzburger Paketshop zwei Pakete abgefangen, in denen der 23-Jährige Griffstücke der Pistole Glock nach Großbritannien und Deutschland versenden wollte.