Es war dem renommierten Regisseur Oscar Fritz Schuh ein großes Bedürfnis, allen Salzburgern im Sommer kostenlos Theater auf höchstem Niveau bieten zu können – “Festspiele für jedermann”. Schuh hat für dieses Vorhaben ganz bewusst das Wandertheater aus der Tradition der Commedia dell’Arte als Möglichkeit gewählt, um – gemäß dem ursprünglichen Gedanken – Theater zu seinem Publikum zu bringen. Die Salzburger Kulturvereinigung hat seinen Traum realisiert und veranstaltet seit 40 Jahren alljährlich zur Festspielzeit das Salzburger Straßentheater.
Mit Nestroy ist man 1970 gestartet. Den Publikumslieblingen Elfriede Ott und Alfred Böhm gelang es bereits in der ersten Saison, mit “Frühere Verhältnisse” das Salzburger Publikum zu überzeugen. Seit damals zieht der Wagen von Ort zu Ort. Nach Schuhs Tod übernahm Klaus Gmeiner 1985 die Leitung des Salzburger Straßentheaters. Im Laufe der Jahre standen unter vielen anderen Lessing, Goethe, Shakespeare, Shaw, Goldoni, Scribe, Molière, Bahr oder Molnár auf dem Programm.
Die Salzburger Kulturvereinigung kann die kostenlosen Vorstellungen nur dank ihrer verschiedenen Partner anbieten. Stadt, Land und Bund subventionieren seit der Gründung 1970. Die Gemeinden, in denen das Straßentheater gastiert, leisten ebenfalls einen finanziellen Beitrag und sorgen für den Wagentransport zwischen den Spielstätten. Seit Beginn an dabei ist der Hauptsponsor – die Salzburger Stieglbrauerei -, die den Kutscher und die Pferde sowie einen Probenraum kostenlos zur Verfügung stellt. Die Kostüme sind eine Leihgabe des Salzburger Landestheaters. Und nicht zuletzt leisteten die Zuschauer mit ihrer Spendierfreudigkeit Jahr für Jahr einen großen Beitrag, heißt es von den Veranstaltern.