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"Sauberes Hohenems"

Bürgermeister Dieter Egger (r.) und Umweltstadtrat Günter Mathis informierten über das neue Projekt „Sauberes Hohenems“.
Bürgermeister Dieter Egger (r.) und Umweltstadtrat Günter Mathis informierten über das neue Projekt „Sauberes Hohenems“. ©Stadt Hohenems
 Am Donnerstag, dem 10. März 2016, fand im Rathaus eine Pressekonferenz zum Thema „Sauberes Hohenems“ mit Bürgermeister Dieter Egger und Umweltstadtrat Günter Mathis statt. 

 

In vielen Kommunen haben manche Bürger/innen das Gefühl, dass die öffentlichen Räume und Straßenzüge immer stärker verschmutzt sind und sich somit ein Müllproblem anbahnt. Gerade an neuralgischen Punkten, wie beispielsweise im Bereich Cineplexx und McDonald’s, aber auch in der Markus-Sittikus-Straße ist dieses Phänomen zunehmend auch in Hohenems zu beobachten.

Dem möchte die Stadt Hohenems nun mit der Aktion „Sauberes Hohenems“ gezielt entgegentreten. „Ein sauberes Ortsbild ist eine Visitenkarte für die Stadt und mir ein persönliches Anliegen“, eröffnete Bürgermeister Dieter Egger die Medienkonferenz am Donnerstag, dem 10. März 2016, im Hohenemser Rathaus.

Projektleitung

„Ich habe die Stadträte Martin Buder, zuständig für Werkhof und Straßenreinigung und Umweltstadtrat Günter Mathis gebeten, die Projektleitung zu übernehmen und in den nächsten Wochen gemeinsam mit den Fachabteilungen der Stadtverwaltung, Vereinen und Interessensvertretungen sowie engagierten Bürgerinnen und Bürgern eine Strategie und ein Maßnahmenpaket für ein „sauberes Hohenems“ zu erarbeiten“, so Bürgermeister Egger.

Maßnahmenpaket

In verschiedensten Bereichen sollen Maßnahmen definiert werden. Die Stadtverwaltung prüft, mit welchen rechtlichen Maßnahmen (z. B. Verordnungen) sie diesen Prozess unterstützen kann. Die städtische Straßenreinigung soll gezielt die neuralgischen Punkte im Auge behalten, aber Straßenzüge und öffentliche Räume im restlichen Stadtgebiet ebenso nicht außer Acht lassen.

Einbindung aller Beteiligten

Das Ziel der Aktion „Sauberes Hohenems“ ist die Bewusstseinsbildung innerhalb der Hohenemser Bevölkerung für eine saubere Umwelt und ein sauberes Stadtbild. Die Müllverursacher sollen beim Kampf gegen Littering verstärkt mit eingebunden werden. Hier werden Gespräche mit den Verantwortlichen von McDonald’s und Cineplexx, die sich bislang äußerst kooperativ erweisen, aber auch anderer Betriebe, an denen sich öfters Menschenansammlungen bilden, geführt. Zudem sollen private Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer gezielt am Prozess beteiligt werden. Hierzu wird die Stadt Hohenems Informationen zur Verfügung stellen, um das Bewusstsein für die Problematik bei den Bürger/innen zu schärfen.

Flurreinigung ausbauen

Im Rahmen der jährlichen Flurreinigung werden sich am Samstag, dem 19. März 2016, wieder zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Jugendorganisationen, aber auch Schul, Kindergarten- sowie private Gruppen auf den Weg machen, um den Müll, der sich in Hohenems über das Jahr angesammelt hat, zu beseitigen.

Erstmals werden heuer auch Ehrenamtliche dabei sein, die sich gemeinsam mit Flüchtlingen an der Landschaftsreinigung beteiligen.

In weiterer Folge soll die Flurreinigung im Rahmen des Projekts „Sauberes Hohenems“ zu einer Stadtreinigung ausgebaut werden. Flüchtlinge sollen hierbei verstärkt eingebunden werden, um auch während des Jahres, gemeinsam mit Ehrenamtlichen, an neuralgischen Punkten die Stadt zu säubern. „Dies soll nicht nur eine schöne Geste sein, dass sie unserer Stadt etwas zurückgeben, sondern auch eine Möglichkeit ‚Brücken‘ zu schlagen und Freunde zu gewinnen“, betont Bürgermeister Dieter Egger die städtischen Integrationsbemühungen.

Das Benützungskonzept am Alten Rhein und bei den Müllstationen in den Berggebieten wird überarbeitet. „Ich will keine Mensch-Ausschluss-Gebiete, sondern ein vernünftiges Miteinander von Mensch und Natur“, so der Bürgermeister.

Wozu dieses Projekt?

„Wir wollen den Hohenemserinnen und Hohenemsern, das heißt nicht nur unseren Gästen, sondern vor allem uns selbst, ein sauberes und ansprechendes Hohenems bieten“, so Umweltstadtrat Günter Mathis.

Dabei geht es um das gesamte Stadtgebiet, vom Alten Rhein bis in die Berge. Im ersten Ansatz stehen öffentliche Flächen im Fokus, allerdings sollten auch die privaten Flächen von dieser Initiative profitieren.

Gestartet wird die Aktion in den Ballungszentren, d. h. in der Innenstadt, im Herrenried bei der Kirche und rund um die Schulen sowie an der Schillerallee und rund um den Bahnhof. Ein weiterer Fokus liegt, in Abstimmung mit den Verantwortlichen, auf den laufenden Veranstaltungen, die regelmäßig in Hohenems stattfinden.

Wie funktioniert die Aktion?

„Wir möchten den Hohenemserinnen und Hohenemsern bewusst machen, dass es ihre Stadt ist und sie ganz persönlich, eigenverantwortlich für ihr Umfeld Sorge tragen sollten. Wir wollen nicht, dass sie auf die Mitarbeiter der Stadt bzw. des Werkhofs warten, damit ihr Umfeld sauber wird. Es geht uns alle an. Jede und jeder sollte proaktiv sein Umfeld und auch seine Mitbewohner motivieren, ein spürbar saubereres Hohenems zu wollen und daran mitzuarbeiten“, so Mathis.

„Ergänzend zu den Ausführungen des Bürgermeisters soll es eventuell auch Ortsteilbeauftragte geben, die ihre Parzelle beobachten und Vermüllungen sofort melden oder im Idealfall selber beseitigen“, so Mathis weiter. „Auch das Projekt ‚Ghörig feschta‘ ist mir ein wichtiges Anliegen. Dieses wird in der Stadtvertretung am 29. März 2016 zur Abstimmung kommen. Alle städtischen Veranstaltungen sollen anhand der fünf Grundprinzipien Abfallvermeidung, regionale Wertschöpfung, höhere Qualität, sozialen Aspekten (nicht-alkoholische Getränke günstiger als alkoholische) sowie Öffentlicher Personen- und Nahverkehr, organisiert werden. Das gehört für mich zur Bewusstseinsbildung dazu.“

Begleitende Maßnahmen

  • Neben dem geplanten Maßnahmenpaket sollen auch begleitende Aktivitäten auf ein „sauberes, ansprechendes Hohenems“ hinwirken, die teilweise bereits umgesetzt wurden oder kurz vor der Umsetzung stehen.
  • Als zusätzlicher Service soll noch heuer soll die Freischaltung einer Müll-App erfolgen, damit die Abholtermine des Hausmülls noch besser kommuniziert werden können.

  • Die rund 20 Altstoffsammelstationen sollen optisch aufgewertet werden. Dazu laufen derzeit Planungen, welche Sammelstellen zuerst überarbeitet werden.

  • In weitere Folge werden Gespräche mit Bauträgern (z. B. Vogewosi) geführt, damit diese darauf hinwirken, dass auch die Hausgemeinschaften bei ihren „privaten“ Sammelstellen ihre Verantwortung für ein sauberes Umfeld besser wahrnehmen.

  • Eine Aktion, die bereits im Gang ist, ist die Reorganisation der Abholung an den rund 40 Robidog-Stationen, um eine häufigere Entleerung zu gewährleisten. Das führt zu einer Kosteneinsparung von 3.000 Euro pro Jahr.

  • Die Standorte der rund 200 Abfallbehälter im Stadtgebiet sollen geprüft und hinterfragt werden. Welche könnten entfernt werden, wo braucht es vielleicht zusätzliche? Die rund 20 Altstoffsammelstationen sollen aufgewertet werden.

  • Ebenso ist angedacht, Gespräche mit Vereinen und Firmen zu führen, die „Hotspots“ verursachen. Diese sollen mehr in die Verantwortung genommen werden. Dabei geht es insbesondere um die Bereiche Cineplexx und McDonald’s, aber auch um den Bereich rund um das Herrenriedstadion, das Tennis.Event.Center, das Erholungszentrum Rheinauen oder das Bäuerliche Schul- und Bildungszentrum.

  • Das Benützungskonzept am Alten Rhein und bei den Müllstationen in den Berggebieten wird überarbeitet.

  • Auch mit Schulen, Kindergärten und der Offenen Jugendarbeit werden Gespräche geführt werden, um spielerisch einen anderen Umgang mit Müll zu erzielen.

  • Weiters sollen Fuß- und Radwege, beispielsweise im Ortsteil Schwefel, besser gepflegt und ausgebaut werden.

  • Das Busangebot wurde mit dem Schi-/Wanderbus bereits erweitert. Die Linienführung beim Badebus wird überarbeitet. Eine Erweiterung ist angedacht.

 

„Umso wertiger eine Altstoffsammelstation aussieht, umso weniger wird sie auch verschmutzt. Dies soll mit schöneren Containern oder eventuell auch Einhausungen gelingen“, ist der Umweltstadtrat überzeugt. Er appelliert aber auch an die Eigenverantwortung der Bürger/innen. Das Ziel müsse sein, dass die Bevölkerung mit der Ressource Umwelt anders umgeht. Die Stadt habe hierbei eine Vorbildfunktion.

 

„Wir wollen alle Kräfte mobilisieren, stärken und aktivieren. Gerade die Ordnung bei Altstoffsammelstationen ist auch wichtig fürs Ortsbild. Jeder sollte in seinem Bereich einen Beitrag leisten. Die Stadt hat hier eine Verantwortung und Vorbildfunktion“, so Bürgermeister Egger.

 

Ein weiterer Aspekt ist, dass es in Hohenems bereits acht Ökoprofit-Betreibe gibt. Ein Ausbau ist gewünscht und angedacht. „Wenn in meiner Firma Umweltstandards umgesetzt werden, ist es naheliegend, dass ich das auch zuhause lebe“, so Mathis abschließend.

 

„Ebenso angedacht ist die Zusammenarbeit mit Bürger/innen in den einzelnen Ortsteil. Ein Ansprechpartner vor Ort, der sich auch mit dem Projekt identifiziert, kann die Stadt auf kurzen Informationswegen informieren, wenn es an einem Standort Probleme gibt. Die Stadt wiederum kann so schnell reagieren“ schloss Bürgermeister Egger.

 

 

 

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