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Scharapowa nach positiver Doping-Probe zwei Jahre gesperrt

Harte Strafe für die 29-jährige Russin
Harte Strafe für die 29-jährige Russin
Der ehemaligen Weltranglistenersten Maria Scharapowa droht eine längere Zwangspause. Die des Meldonium-Dopings überführte Russin wurde vom Internationalen Tennis-Verband für zwei Jahre gesperrt. Wie die ITF am Mittwoch bekannt gab, tritt die Sperre rückwirkend ab 26. Jänner 2016 in Kraft. An den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro kann die Russin damit nicht teilnehmen.


Scharapowa hatte Anfang März auf einer Pressekonferenz öffentlich gemacht, dass sie im Jänner bei den Australian Open in Melbourne positiv auf die verbotene Substanz Meldonium getestet worden war. Die WADA hatte das Mittel per 1. Jänner dieses Jahres auf die Dopingliste gesetzt. Scharapowa war seitdem suspendiert. Sie verliert nun auch alle seit Jänner eingefahrenen Punkte.

Die fünffache Grand-Slam-Siegerin will gegen die Sperre vorgehen. Umgehend kündigte sie auf ihrer Facebook-Seite an, vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS ziehen zu wollen. “Die ITF hat enorme Mengen an Zeit und Ressourcen verwendet, zu beweisen, dass ich vorsätzlich die Anti-Doping-Regeln verletzt habe. Das Tribunal hat erklärt, dass ich das nicht getan habe”, bezog sich Scharapowa auf eine Anhörung vor einem unabhängigen Gremium am 18./19. Mai in London.

Die ITF habe damals eine Vier-Jahres-Sperre gefordert. Dies sei aber verweigert worden, da sie laut Ansicht des Gremiums unwissend gehandelt habe. Die nun wirksame Sperre sei dennoch “ungerecht hart”, schrieb Scharapowa. Sie hatte sich zuletzt Hoffnung auf einen Freispruch machen dürfen. Im April hatte die WADA ihre Regularien in Bezug auf Meldonium gelockert und akzeptiert in Proben vor dem 1. März 2016 eine Konzentration von bis zu einem Mikrogramm pro Milliliter.

Russlands Tennisverband sagte der Spielerin Unterstützung beim Kampf um eine kürzere Sperre zu. “Da sie die Meldonium-Einnahme nach dem 1. Jänner eingeräumt hat, ist eine vollständige Aufhebung der Disqualifizierung unmöglich. Aber eine Verringerung scheint denkbar – zumal, wenn man ihr tadelloses Verhalten und das der Ärzte berücksichtigt”, sagte Verbandspräsident Schamil Tarpischtschew.

Vor den Medien hatte Scharapowa zuvor einen “schweren Fehler” eingeräumt, indem sie ein Email der ITF zu den Änderungen der Dopingvorschriften nicht gelesen habe. Scharapowa hatte das Herzmedikament Meldonium, das auch die Regeneration verbessern soll, rund zehn Jahre zu sich genommen, als es noch erlaubt war. Nun steht über der Fortsetzung ihrer Karriere aber ein großes Fragezeichen.

Scharapowa gilt als die am besten verdienende Sportlerin der Welt. An Preisgeld hat sie rund 36 Millionen Dollar verdient. Ihre Einnahmen außerhalb des Platzes belaufen sich gemäß des Magazins “Forbes” auf rund 200 Millionen Dollar. In ihrer Karriere gewann sie 35 Turniere auf WTA-Stufe. Obwohl sie “nur” fünf Grand-Slam-Events für sich entscheiden konnte, gewann die Russin jedes der vier großen Turniere mindestens einmal, das French Open zweimal.

Die WTA erklärte, den Fall weiter aufmerksam verfolgen zu wollen. “Wir hoffen, dass das alles so bald wie möglich aufgeklärt wird”, hoffte Direktor Steve Simon.

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