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Zehn US-Seeleute nach Schiffskollision bei Singapur vermisst

Das Kriegsschiff wurde im hinteren Backbordbereich beschädigt
Das Kriegsschiff wurde im hinteren Backbordbereich beschädigt ©APA (AFP)
Nach der Kollision des US-Zerstörers "USS John S. McCain" mit einem Handelsschiff östlich von Singapur werden zehn Seeleute vermisst. Fünf weitere seien verletzt worden, teilte die US-Marine am Montag mit. Es ist bereits der zweite Unfall eines US-Kriegsschiffes innerhalb von zwei Monaten.

Nach Angaben der US-Marine kollidierte der Lenkwaffenzerstörer in den frühen Montagmorgenstunden (05.24 Uhr Ortszeit, 23.24 Uhr MESZ) nahe der Straße von Malakka mit dem Handelsschiff “Alnic MC”. Der Website Marine Traffic zufolge handelt es sich bei der “Alnic MC” um einen unter liberianischer Flagge fahrenden Tanker, der für den Transport von Öl und Chemikalien im Einsatz ist. Der Tanker wiegt demnach mehr als 30.000 Tonnen. Laut der Hafenbehörde von Singapur gibt es an Bord der Alnic keine Verletzten.

Die US-Marine teilte mit: “Erste Berichte weisen darauf hin, dass die USS John S. McCain Schäden an der hinteren Backbordseite erlitt.” Das Ausmaß der Schäden und der Verletzungen der Besatzung würden derzeit untersucht. In Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden seien Such- und Rettungsmaßnahmen eingeleitet worden.

»Donald J. Trump on Twitter Thoughts & prayers are w/ our @USNavy sailors aboard the #USSJohnSMcCain where search & rescue efforts are underway. https://t.co/DQU0zTRXNU«

Der US-Marine zufolge sind an dem Rettungseinsatz Schleppboote, ein Hubschrauber, ein Schiff der Küstenwache sowie ein US-Flugzeug beteiligt. Zur Unglücksursache wurden Ermittlungen eingeleitet. Nach Angaben der Marine konnte das Schiff aber weiterhin selbstständig fahren und sich auf den Weg zu einem Hafen machen.

US-Senator John McCain schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, er und seine Frau beteten für die US-Matrosen. Er bedankte sich zugleich für den Einsatz der Rettungskräfte. Der Zerstörer ist nach dem Vater und dem gleichnamigen Großvater des US-Senators benannt. Beide dienten in der US-Marine als Admiräle.

»John McCain on Twitter Cindy & I are keeping America’s sailors aboard the USS John S McCain in our prayers tonight – appreciate the work of search & rescue crews https://t.co/jzk9giXbfg«

Der US-Zerstörer war ursprünglich auf dem Weg zu einem Routinestopp im Hafen von Singapur. Heimathafen des Kriegsschiffes, das zur siebenten Flotte der US-Marine gehört, ist Yokosuka in Japan.

Die Kollision des Zerstörers ist bereits das zweite derartige Unglück innerhalb von zwei Monaten. Am 17. Juni war der US-Zerstörer “USS Fitzgerald” vor der japanischen Küste mit einem Containerschiff zusammengestoßen, sieben Seeleute kamen ums Leben. Das US-Kriegsschiff wurde bei dem Unfall schwer beschädigt. An dem unter philippinischer Flagge fahrenden Containerschiff entstanden lediglich Kratzer am Bug, die 20 Besatzungsmitglieder blieben unversehrt. Die Untersuchung zur Unglücksursache läuft noch. In den vergangenen zehn Jahren gab es in der Gegend etwa 30 Schiffskollisionen.

(APA/ag.)

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