Die zuletzt verhaftete Tätergruppe ging bei den schweren Betrugsfällen nahezu ident wie die bereits im Februar überführte Parallel-Organisation vor. Die insgesamt sechs Personen meldeten ahnungslose serbische Staatsbürger in Wien an und schlossen in ihrem Namen Kfz-Versicherungen ab, um anschließend billige Pkw auf die Neugemeldeten zuzulassen. Durch gezielte Kollisionen der Autos sollten möglichst hohe Sachschäden entstehen. Laut Polizeisprecherin Adina Mircioane schreckte man in einigen Fällen auch nicht davor zurück, unbeteiligte Verkehrsteilnehmer in Unfälle zu verwickeln. Die beschädigten Pkw wurden anschließend bei den betrogenen Versicherungen vorgezeigt, die Autos ließ man für weitere Betrügereien billig in Ungarn oder Serbien reparieren.
Insgesamt 850.000 Euro Gesamtschaden
Laut Polizei gab es bei den Versicherungsbetrügern nicht nur im Vorgehen bei den 300 fingierten Pkw-Unfällen Überschneidungen, sondern die Tätergruppen könnten sich auch gekannt haben. Bei der zuletzt durch Verhaftungen im Juni aus dem Verkehr gezogenen Tätergruppe lagen 200 solcher Fälle mit einem Schaden von 500.000 Euro vor. Bei der bereits im Februar verhafteten Parallel-Organisation sprach Mircioane von 100 Fällen mit 350.000 Euro Schadenssumme. In diesem Fall war ein ehemaliger Versicherungsvertreter Haupttäter, wobei hier auch rumänische Prostituierte als angebliche Pkw-Besitzerinnen agierten.
(APA/Red)