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Schwerpunktkontrollen gegen Schlepper in Wien: Mehrere Festnahmen

Die Wiener Polizei führt Schwerpunktkontrollen durch.
Die Wiener Polizei führt Schwerpunktkontrollen durch. ©APA/Sujet
Die Wiener Landespolizeidirektion hat am Mittwoch Zahlen zur seit Sonntag laufenden Schwerpunktaktion gegen die Schlepperkriminalität auf den Hauptverkehrsrouten bekannt gegeben. "Das vorrangige Ziel bei der Bekämpfung der Schlepperkriminalität muss die Rettung von Menschenleben sein."
Schlepper in Landstraße gestoppt
Drama auf der A4

Neben einer Festnahme nach einem gefährlichen Transport von 24 junge Afghanen in einem zugeschweißten Kastenwagen wurden vier weitere Personen festgenommen, die Flüchtlinge in überfüllten Minivans transportiert hatten.

Das besondere Augenmerk auf Schlepperfahrzeuge führte so bereits am Montag dazu, dass die Exekutive auf einem Parkplatz in der Leopoldstadt auf zwei Minivans mit schwedischen Kennzeichen aufmerksam wurden. In einem der Fahrzeuge, einem VW Touran, befanden sich acht Personen. Die vier Männer, zwei Frauen und zwei sehr junge Mädchen waren laut Polizeiangaben aus dem Irak geflohen. Die beiden mutmaßlichen Schlepper, ein 37-jähriger Kanadier und ein 26-jähriger syrischer Staatsbürger, wurden festgenommen.

Schlepper: Festnahmen in Simmering und Leopoldstadt

Zwei weitere Festnahmen gab es in der Nacht auf Mittwoch. Die erste erfolgte um 1.40 Uhr nahe der Autobahnabfahrt Simmeringer Haide, nachdem in einem überladenen Minivan mit verdunkelten Seitenscheiben zehn Personen entdeckt wurden. In dem Fahrzeug, das von den Beamten in der Johann-Petrak-Gasse gestoppt wurde, waren beide Rückbänke ausgebaut, die vier Männer, drei Frauen und drei Kleinkinder aus dem Irak, waren zusammengedrängt am Boden des Fahrzeuges. Sie wurden erstversorgt. Bei dem mutmaßlichen Schlepper handelt es sich um einen 47-jährigen serbischen Staatsbürger.

In der Leopoldstadt wurde um 4.30 Uhr ein überladener Minivan mit abgedunkelten Scheiben kontrolliert, in dem sich elf aus dem Irak und Syrien geflohene Personen befanden, darunter zwei Kleinkinder. Die Flüchtlinge waren zusammengepfercht im hinteren Teil des Fahrzeuges. Die mutmaßliche Schlepperin, eine 40-jährige türkische Staatsbürgerin, wurde festgenommen.

“Das vorrangige Ziel bei der Bekämpfung der Schlepperkriminalität muss die Rettung von Menschenleben sein”, so der Wiener Landespolizeipräsidenten Gerhard Pürstl bei der Bekanntgabe der Details.

Insgesamt 33 Festnahmen in Ostösterreich

Insgesamt hat sich die Zahl der bekannt gewordenen Festnahmen am Mittwoch auf 33 erhöht, davon erfolgten 24 im Hotspot Burgenland. Bei der Zahl der Flüchtlinge war “vorerst ein leichter Rückgang feststellbar”, sagte Oberstleutnant Helmut Marban – was sich aber jederzeit ändern kann.

Das Geschehen konzentrierte sich weiterhin auf den Bezirk Neusiedl am See und dort auf die ehemalige Grenzstelle an der Ostautobahn (A4) in Nickelsdorf. Nachdem im gesamten Bundesgebiet am Montag insgesamt 307 Flüchtlinge aufgegriffen wurden, waren es am Dienstag 305 Personen, berichtete Marban. Rund 100 Aufgriffe wurden Mittwoch Vormittag vermeldet. 239 Menschen wurden seit Sonntag alleine bei den Fahrzeugkontrollen angehalten. Die Zahl der im Burgenland von Dienstag auf Mittwoch gestellten Asylanträge betrug 169, in Summe machten sie seit dem Start der Aktion 416 aus.

“Es sind uns bereits interessante Erkenntnisse erwachsen”, zog der Oberstleutnant auch eine erste Bilanz, wobei diese klarerweise nicht bekannt gegeben wurden. Man agiere jedenfalls flexibel auf das Verhalten der Schlepper, wie es im Grundkonzept der Aktion vorgesehen war. Extreme Fälle von Schleppungen, bei denen Menschen akut gefährdet waren, wurden seit Sonntagabend im Burgenland nicht registriert.

(APA)

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