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Sexuelle Belästigungen in Bludenz im Faktencheck

In Bludenz brodelt die Gerüchteküche, viel scheint jedoch nicht dahinter zu stecken.
In Bludenz brodelt die Gerüchteküche, viel scheint jedoch nicht dahinter zu stecken. ©Stadt Bludenz
Bludenz - Laut Gerüchten gab es auch in Bludenz Vorfälle von sexueller Belästigung durch Flüchtlinge. Wir machten den Faktencheck.

Nach den Vorfällen an Silvester in Köln und auch in Salzburg sich auch die Vorarlberger sensibilisiert. Auch immer mehr Gerüchte sind im Umlauf. In der Innenstadt seien Grapscher unterwegs, auch in Lokalen sei es zu Übergriffen gekommen. Als Schuldige werden meist Flüchtinge genannt, die Vorfälle würden scheinbar totgeschwiegen. Wir gingen der Sache auf den Grund.

Vorfall im Fohren Center hat nicht stattgefunden

So sollen vergangenes Wochenende zwei junge Frauen, scheinbar von Flüchtlingen, in einem Lokal im Fohren Center belästigt worden sein. Die Security sei jedoch auf den Vorfall aufmerksam geworden, die Täter auch durch die Polizei festgenommen worden. Nur, weder bei der Polizei noch den Betreibern des Fohren Centers sei ein vergleichbarer Vorfall bekannt. Vier zuverlässige Sicherheitsbedienstete seien jedes Wochenende im Dienst, erklärt Stephan Winder gegenüber VOL.AT. Diese stehen sowohl an der Tür und patrouillieren auch durch die Lokale. Alle Zwischenfälle würden genau protokolliert werden, die Zusammenarbeit mit der Polizei funktioniere sehr gut.

Securitypersonal wachsam

Vor einiger Zeit habe man tatsächlich Zwischenfälle mit Asylwerbern gehabt, die Gäste belästigt hätten und ihnen auch Getränke gestohlen hätten. “Das liegt aber schon einige Zeit zurück und wurde damals von unserem Sicherheitsdienst bemerkt und entsprechend geklärt”, betont Winder. Grundsätzlich sei jeder Gast willkommen, der sich an die Hausregeln halte. Vergangene Woche gab es daher auch keinen einzigen Zwischenfall, an dem ein Flüchtling beteiligt gewesen sei. “Alles andere würde von uns auch in keinster Weise toleriert werden”, betont Winder.

Polizei liegen keine Anzeigen vor

Auch bezüglich von Grapschern in der Innenstadt liegen weder der städtischen Sicherheitswache noch der Polizeiinspektion Bludenz Anzeigen vor. Man könne zwar solche Vorfälle nicht ausschließen, betont Polizeisprecherin Susanne Dilp, an die Polizei habe sich jedoch niemand gewendet. Bei solchen Vorkommnissen sollten die Betroffenen sich mit einer Anzeige an die Sicherheitsbehörden wenden. Bei einer solchen sexuellen Belästigung wie durch das ungewollte Berühren des Gesäß muss die Tat angezeigt werden – und die Polizei ausdrücklich durch das Opfer zu Ermittlungen ermächtigt werden.

Bayrische Polizei beklagt sinnloser Ermittlungsaufwand

Doch nicht nur in Bludenz sorgen vergleichbare Gerüchte für Unsicherheit in der Bevölkerung. Erst vergangene Woche erklärte die bayrische Polizei per Aussendung, wie vergleichbare haltlose Gerüchte sie beschäftigt hält. Die durch die Erzählungen und Postings aufmerksam gewordenen Medien erwarten Antworten, die Polizei ermittelt tagelang. Das häufige Ergebnis: Durch die “stille Post” in sozialen Medien und Foren wird aus einem bekannten Fall schnell mehrere, scheinbar verschwiegene dramatische Fälle, die jedoch so nie stattgefunden haben. Der einzig bekannte Fall in der Alpenstadt: Am 17. Jänner überraschte eine Bäckereiangestellte in den frühen Morgenstunden einen verborgen onanierenden Mann.

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