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Sie liebt schnelle Autos, Fußball und ihren Männerberuf

Kathrin Strasser hat ein Faible für schnelle Autos und hat tagtäglich damit zu tun.
Kathrin Strasser hat ein Faible für schnelle Autos und hat tagtäglich damit zu tun. ©edithhaemmerle
Kathrin Strasser hat sich für einen Männerberuf entschieden und stellt dort als Frau ihren Mann.
Sie liebt schnelle Autos, Fußball und ihren Männerberuf

Dornbirn. Sie ist 22 Jahre jung, sportlich und sehr feminin. Feminin und ebenso kreativ sollte auch ihr Beruf werden. Nach dem Schulabschluss begann die junge Dornbirnerin eine Frisör-Lehre. Alles lief in gewohnten Bahnen. Doch nur ein halbes Jahr. „No risk no fun“ hat sich Kathrin Strasser auf die Fahnen geheftet. Das Motto verbindet sie mit ihrem neuen Berufswunsch, der für sie von Anfang an eine Herausforderung war. Wege in ausgetretenen Pfaden sind nicht ihre. Kathrin machte einen Neustart und wechselte zielgerade in einen Männerberuf. Sie begann eine KFZ-Lehre. Denn insgeheim liebt sie schnelle Autos und alles drum herum. „Das muss wohl von meinem Papa abgefärbt haben“, lacht die junge Dame verschmitzt und dreht die letzte Schraube beim Räderwechsel fest. Ihr Vater Martin Bitschnau betreibt seit elf Jahren eine kleine KFZ-Werkstatt in Dornbirn und ist ebenso als Boliden-Fetischist bekannt. Nun ist Tochter Kathrin, die im zweiten Gesellenjahr steht, seine einzige und beste Mitarbeiterin in der Werkstatt, die „ihren Mann“ voll und ganz stellt, versichert ein zufriedener Chef im Familienbetrieb, denn als Chefin im administrativen Bereich steht ihr Mama Sabine vor.

Männerberuf als Herausforderung

„Als Frau musst du dich in einem Männerberuf beweisen. Vor allem bei den Kunden, erklärt Kathrin, „sie müssen Vertrauen haben, dass du die Arbeit genausogut machst wie ein Mann“, merkt sie etwas energisch an, während sie einen Ölwechsel an einem Fahrzeug vornimmt. Wie sie zu ölverschmierten Händen und dreckigen Klamotten steht? „Das macht mir überhaupt nichts aus“, fügt sie lachend hinzu, denn wenn man sie in der Freizeit antreffe, sähe man ihr die Kfz-Mechaniker-Frau sowieso nicht an. Als Zuckerschlecken will sie ihren Job aber nicht anpreisen. „Körperlich wird sehr viel abverlangt“, will sie die Behandlungen beim Physiotherapeuten, die sie bereits hinter sich hat, nicht verschweigen. Die junge Kfz-Gesellin hat drei Ziele vor Augen. Zuerst will sie die Pickerl-Prüfung in Angriff nehmen, danach steht die Meisterprüfung auf dem Plan. Der dritte Anlauf geht in die familiäre Richtung. Nachdem für sie die Familie zu den wichtigsten Dingen im Leben zählt, steht die Familienplanung mit ihrem Freund Josef mit dem Neubau eines Hauses bereits in den Startlöchern. Kinderkriegen und Heiraten soll dann nicht auf die lange Bank geschoben werden, ist sich das junge Paar einig. Doch im Hotel „Mama“ fühlt sich Kathrin im Moment sehr wohl und genießt das Bekocht werden noch so lange es geht.

Berufliches Highlight

Schnelle Autos, Fußball und Familie prägen von Kindesalter an das Leben der inzwischen 22-Jährigen. Und seit ein paar Jahren zählt auch Rocky dazu. Mit ihrem kleinen Mops ist sie unzertrennlich. Das Hündchen hat auch sein Plätzchen in der Werkstatt bekommen. Bereits mit fünf Jahren begann ihre Fußballkariere, die sie bis in die Damen-Bundesliga-Mannschaft hievte, wo sie als Verteidigerin wiederum ihren Mann stellte. „Das Fußballspielen muss ich von meinem Opa mitbekommen haben“, erwähnt Kathrin nicht ohne Stolz. Denn schließlich gehört Opa Hans Strasser zu den Gründungsmitgliedern des SC Elektro Graf Hatlerdorf. Zwei Jahre lang trainierte die sportbegeisterte Lady die Kindermannschaft des Hatler Sportclubs. Beruflich ist heuer ein Traum für sie in Erfüllung gegangen. Mit ihrem Vater, der im internationalen Rennsport als Mechaniker tätig ist, konnte sie im Sommer nach Budapest reisen und ebenso als Auto-Mechanikerin mitwirken, verrät sie abschließend ihr berufliches Highlight.

Zur Person
Kathrin Strasser
Geb. 8. 2. 1995
Wohnort: Dornbirn-Kehlegg
Familie: wohnt im Elternhaus in Kehlegg, eine Schwester (Sarah)
Beruf: KFZ-Mechanikerin
Hobbys: Schnelle Autos, Fußballspielen, Familie
Lebensmotto: „No risk no fun“

 

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