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Silvester-Raketen bedeuten großen Stress für Tiere

Haustiere leiden mitunter sehr unter dem Lärm an Silvester.
Haustiere leiden mitunter sehr unter dem Lärm an Silvester. ©bilderbox/Sujet
Viele Tiere, insbesondere Hunde, besitzen einen hochentwickelten Gehörsinn, mit dem sie Tonquellen wahrnehmen, die wir Menschen nicht mehr hören können. Die meisten Hunde werden durch das Feuerwerk an Silvester massiv verängstigt und leiden stark darunter.

Für viele Hunde hat der Lärm schlimmere Folgen: Durch den Schreck kann es sein, dass sie in Zukunft auch bei anderen lauten Geräuschen mit Angstzuständen reagieren. Die Tiere leiden körperlich und seelisch unter dieser Dauerbelastung.

Für die meisten Menschen mag es selbstverständlich sein, Feuerwerkskörper nicht auf Tiere zu richten, trotzdem werden solche Meldungen immer häufiger. So werden nicht nur Menschen, sondern auch Hunde Opfer von zwischenmenschlichen Streitereien, Hundehassern oder einfach gedankenlosen “Spielchen”. Diese Hunde reagieren meist völlig verstört, versuchen panisch davon zu laufen und geraten so in noch größere Gefahr. Wird der Hund dann noch von einem weiteren Knall oder Schuss überrascht, kann das zu Körperzittern, Hyperventilieren, Magen-Darm-Störungen, Herzrasen, Kollaps und im schlimmsten Fall bis zum Herzstillstand führen. Durch die extreme Lautstärke kann außerdem ein Knalltrauma ausgelöst werden, wie tierärztliche Untersuchungen beweisen.

Anzeige erstatten nach Knaller-Silvester

“Holen Sie unbedingt die Polizei und erstatten Sie Anzeige, wenn Ihnen und Ihrem Hund so etwas passiert,” lautet der Rat von Tierschutzorganisationen. Denn laut Tierschutzgesetz sei es verboten, einem Tier ungerechtfertigt Schmerzen, Leiden oder Schäden zuzufügen oder es in schwere Angst zu versetzen. “Es handelt sich um Tierquälerei (§ 222 StGB), wenn Tieren unnötige Qualen zufügt werden. Auch der Tatort kann eine Rolle spielen: Feuerwerkskörper der Klasse “F2” – beispielsweise “Schweizerkracher” oder “Pirat” – sind im Ortsgebiet grundsätzlich verboten,” so Andrea Swift, Geschäftsführerin des Verein PFOTENHILFE.

Tipps an Silvester für Tierhalter

Gehen Sie am Silvestertag nur so lange wie notwendig mit dem Hund außer Haus und fahren Sie, wenn möglich, in eine ruhige Gegend. Der Verein PFOTENHILFE rät außerdem, die Jalousien/Vorhänge in der Nacht zu schließen und etwas lauter Musik zu hören. Nehmen Sie die Ängste Ihres Hundes ernst und geben Sie ihm ein Gefühl von Sicherheit, indem Sie für ihn da sind.

Wo auch immer Sie gemeinsam mit Ihrem Tier Silvester verbringen, verdunkeln Sie den Raum und schalten Sie das Radio oder den Fernseher ein, um sich so gut es geht von außen abzuschirmen. Bieten Sie Rückzugsmöglichkeiten: manche Hunde fühlen sich beispielsweise unter einem Tisch wohler, viele Katzen möchten sich im letzten Winkel verstecken. Hunde versuchen häufig, bei ihrem Besitzer Schutz zu suchen. Versuchen Sie für Ihren Hund da zu sein, indem sie ihn beruhigend streicheln. Vermeiden Sie allzu großes Bedauern oder Trösten mit Worten, das kann die Angst verstärken, denn auch Ihr Hund spürt die Aufregung bzw. Unsicherheit in Ihrer Stimme.”Halten Sie besonders wertvolle Leckerlis für diesen Tag bzw. die Silvesternacht bereit – auch davor und danach – um dem Hund zu vermitteln, dass der Lärm eigentlich etwas Angenehmes und Positives bringt. Seien Sie jedoch nicht verwundert, wenn der Hund an Essen nicht interessiert ist, dann hat er zu viel Angst. Bei Hunden, die noch nicht viele Silvesternächte erlebt haben, können gute Leckerlis aber Angst und Panik verhindern bzw. lindern.” so Ursula Aigner, VIER PFOTEN Hundetrainerin.

VIER PFOTEN empfiehlt, Hunde schon lange vor dem nächsten Jahreswechsel auf die Geräuschkulisse vorzubereiten. Im Handel sind Desensibilisierungs-CDs erhältlich, mit deren Hilfe die Panik zu Silvester abgemildert werden kann – vorausgesetzt sie werden richtig angewendet. Beruhigungsmittel sollten nur in Ausnahmefällen eingesetzt werden.

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