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"Easy Rider"-Star Dennis Hopper ist tot

Ein Hollywood-Rebell ist tot: Der durch den Kultfilm "Easy Rider" berühmt gewordene Schauspieler und Regisseur Dennis Hopper starb mit 74 Jahren in Kalifornien.
Easy Rider-Star Dennis Hopper

Aus dem Kreis seiner Familie wurde am Samstag bekannt, dass Hopper am Vorabend in Venice bei Los Angeles den Kampf gegen Prostatakrebs verloren hatte. Angehörige und engste Freunde seien bei ihm gewesen.

Mit seinem Regiedebüt “Easy Rider” (1969) war Hopper 1969 zu Weltruhm gelangt. An der Seite von Peter Fonda und Jack Nicholson war auch er als anarchistischer Motorradfahrer zu sehen. Zuletzt arbeitete Hopper bei der TV-Serie “Crash” nach dem gleichnamigen Oscar-gekrönten Film von 2004 mit. Seine letzte Filmrolle spielte er 2008 in “Elegy oder die Kunst zu lieben” nach der Romanvorlage von Philip Roth.

Doch schon im Oktober sagte er aus gesundheitlichen Gründen alle Termine ab. Und dennoch war Hopper – sichtlich abgemagert – dabei, als er Ende März mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame geehrt wurde.

Außer im Film, Fernsehen und auf der Bühne machte sich Amerikas einstiges Enfant terrible auch als Kunstsammler, Maler und Fotograf einen Namen. “Das einzige Kreative in meinem Leben war Malen und Fotografieren”, bekannte er vor einigen Jahren bei der Eröffnung einer seiner Ausstellungen. In Berlin und Bremen zeigte er seine Porträtfotos aus den 60er Jahren. Das Museum für Angewandte Kunst in Wien stellte 200 seiner Gemälde, Fotografien und Assemblagen sowie Filmausschnitte bei einer Retrospektive 2001 vor.

Im ländlichen Kansas am 16. Mai 1936 geboren, wuchs er dort auf einer Farm auf. Mit nicht mal 20 Jahren stand er neben James Dean vor der Kamera, in “… denn sie wissen nicht, was sie tun” (1955) und in “Giganten” (1956). Bald nach dem Tod des Idols und Freundes im Jahr 1955 geriet der Nachwuchsstar als “unkontrollierbar” auf Hollywoods schwarze Liste.

Hopper galt als eigensinnig, streitsüchtig und hatte den Ruf eines “ausgeflippten Egozentrikers” mit Drogenproblemen. Mit “Easy Rider” gelang ihm das Comeback: Seine Hommage an Freiheit und Abenteuer spielte ein Vielfaches der Produktionskosten in die Kassen.

Doch schon mit dem nächsten Film, “The Last Movie” ging es wieder bergab. Hopper stürzte sich in Alkohol, Drogen und, wie es heißt, Sexabenteuer. Doch er schaffte die Rückkehr und galt seitdem als “clean”. In Francis Ford Coppolas Anti-Kriegs-Schocker “Apocalypse Now” spielte er einen drogensüchtigen Fotografen. Auch in David Lynchs düsterem Thriller “Blue Velvet” (1986) mit Isabella Rossellini und dem Actionfilm “Speed” (1994) mit Keanu Reeves und Sandra Bullock kam er groß heraus.

Mit “Waterworld” hingegen landete er nur ein Jahr später erneut einen Riesenflop. Für seine Rolle in dem Science Fiction-Film von und mit Kevin Costner wurde Hopper sogar mit der Goldenen Himbeere für die schlechteste schauspielerische Leistung des Jahres ausgezeichnet. Insgesamt trat er in etwa 200 Film-, Fernseh- und Bühnenproduktionen auf.

Hopper war fünfmal verheiratet, zuletzt mit der fast 30 Jahre jüngeren amerikanischen Schauspielerin Victoria Duffy. Mit ihr bekam er 2003 die Tochter Galen Grier. Noch während seines Kampfes gegen den Krebs reichte er die Scheidung ein, was zu bitteren Auseinandersetzung um das Sorgerecht führte. Aus seinen früheren Ehen hat Hopper drei weitere Kinder, jeweils von einer anderen Frau.

Dennis Hoppers wichtigste Filme

Wer den Namen Dennis Hopper hört, denkt vor allem an den Film “Easy Rider”. Dabei hat der 1936 geborene Schauspieler, Regisseur und Produzent an fast 200 Film- und Fernseh-Produktionen mitgewirkt:

  • 1955: ” … denn sie wissen nicht, was sie tun” (Rebel Without A Cause)
    Nach einigen Auftritten in TV-Serien spielt Hopper erstmals eine Nebenrolle in einer Filmproduktion. Im Mittelpunkt des kontrovers diskutierten Dramas steht jedoch der befreundete James Dean, mit dem Hopper seine Vorliebe für schnelle Autos und Motorräder teilt.
  • 1956: “Giganten” (Giant)
    Wieder steht Hopper mit James Dean vor der Kamera – allerdings zum letzten Mal: Vor Abschluss der Dreharbeiten stirbt Dean bei einem Autounfall. Während Hopper trauert, werden die Jungschauspieler Elizabeth Taylor und Rock Hudson durch den Film zu Weltstars.
  • 1969: “Easy Rider”
    Der Film macht Hopper über Nacht als Regisseur berühmt: Vielen gilt der unter anderem für den Oscar nominierte Biker-Film als Beginn des Roadmovie-Genres. Als gesetzloser Motorradfahrer steht er neben Peter Fonda und Jack Nicholson auch vor der Kamera. Weltweit bekannt wird der Titelsong “Born to be wild” der Rockband “Steppenwolf”.
  • 1977: “Der amerikanische Freund” (The American Friend)
    Trotz anhaltenden Drogenkonsums mimt Hopper erfolgreich den Verwandlungskünstler Tom Ripley. Vor allem in Europa wird die Leistung des Schauspielers in Wim Wenders Krimi-Verfilmung gewürdigt.
  • 1979: “Apocalypse Now”
    Nach zahlreichen Film-Flops tritt Hopper in einer kleinen Nebenrolle in Francis Ford Coppolas Antikriegsfilm auf. Stars der preisgekrönten Hollywood-Produktion sind jedoch Marlon Brando und Martin Sheen in den Hauptrollen.
  • 1986: “Blue Velvet”
    In der Rolle des sadistischen Bösewichts Frank Booth ruft sich Hopper in das Gedächtnis eines Millionenpublikums zurück. Für seine schauspielerische Leistung in David Lynchs düsterem Thriller erhält Hopper zahlreiche Nominierungen und Auszeichnungen.
  • 1988: “Colors – Farben der Gewalt” (Colors)
    Mit dem Krimi-Thriller gelingt Hopper ein Comeback als Regisseur. In der vierten Regiearbeit inszeniert er Sean Penn und Robert Duvall als Streifenpolizisten, die zwischen die Fronten eines Bandenkriegs geraten. Den Soundtrack liefert Jazz-Legende Herbie Hancock.
  • 1990: “Flashback”
    Mit Hopper als Althippie und Kiefer Sutherland als FBI-Agent in den Hauptrollen ist die Action-Komödie eine Hommage an die protestbewegten 60er Jahre. Von der Kritik wenig beachtet, spielt der Film jedoch einige Millionen Dollar ein.
  • 1995: “Waterworld”
    Das Zukunftsdrama gilt als “größter Flop der Filmgeschichte”. Für seine Schurkenrolle in Kevin Costners Streifen erhielt Hopper die “Goldene Himbeere” für die schlechteste Leistung des Jahres.
  • 2008: “Elegy oder die Kunst zu lieben”
    Die zarte Liebesgeschichte zwischen einem älteren Professor (Sir Ben Kingsley) und einer seiner Studentinnen (Penélope Cruz) wurde von mehreren US-Kritikern als einer der zehn besten Filme von 2008 bewertet. Die spanische Regisseurin Isabel Coixet drehte das Drama nach einer Buchvorlage von Philip Roth. In ihm spielt Hopper einen Pulitzerpreis-Gewinner, der dem mit ihm befreundeten Professor rät, nach seinen flüchtigen Affären endlich echte Liebe zu suchen.
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