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Sommergespräche mit Glawischnig: "Null Toleranz gegen Hetze und Verhetzung"

Glawischnig: "Profis" sollen Traiskirchen verwalten
Glawischnig: "Profis" sollen Traiskirchen verwalten ©APA/GEORG HOCHMUTH
Grünen-Chefin Eva Glawischnig weigerte sich beim ORF-Sommergespräch mit Hans Bürger, sich auf die Wien-Politik beschränken zu lassen und zeigte sich besorgt über die Umfragewerte der FPÖ.
Eva Glawischnig beim Sommergespräch
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“Es hat keinen Sinn, sich hier gegenseitig Schuldzuweisungen zu machen”, “Afghanistan, Irak, Syrien, brutalste Bürgerkriege. Das dauert ja teilweise schon länger als bei uns der Erste Weltkrieg gedauert hat”, “Unsere Landesrätinnen, gerade in Salzburg und Tirol, haben intensiv dafür gearbeitet, menschenwürdige Unterbringung zu organisieren”oder “Ich würde die Heime den Profis überlassen und nicht Privaten”, meinte Eva Glawischnig etwa zur Asylpolitik in Österreich und zur FPÖ: “Die jetzigen Umfragen, das macht mich auch besorgt. (…) Die FPÖ ist eine Partei mit Korruptionshintergrund.”

Auf ihr Äußeres wollte sie sich genauso wenig beschränken lassen, wie auf die Politik in der Bundeshauptstadt – Grüne Chefin Eva Glawischnig zeigte sich im ORF-Sommergespräch souverän und “zufrieden” mit ihrer Partei.

Eva Glawischnig beim Sommergespräch

Die derzeitige Situation mit den vielen Kriegsflüchtlingen sei “für alle eine große Herausforderung”, unterstrich die Grünen-Chefin und lobte den Einsatz der Grünen Landesrätinnen in Salzburg und Tirol, die sich um eine menschenwürdige Unterbringung bemühen würden – während die Freiheitlichen diese Arbeit “nur schwer machen”. Vorübergehend werde es nötig sein, “mehr Geld in die Hand zu nehmen” – und in Traiskirchen sei es “Teil des Problems”, dass ein privates Unternehmen, das auch gewinnorientiert agiere, mit der Verwaltung betraut worden sei.

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Die Kritik, die Grünen wären eine Partei sei, die den Ruf habe, alles besser zu wissen, nur Akademiker anspreche und Vorschriften mache, wies sie strikt zurück:  Vieles von dem, was ihre Partei vertrete, wolle auch die “breite Mehrheit der Bevölkerung”. So unter anderem die Maßnahmen gegen den Klimawandel, hier seien derzeit viele schockiert über die hohen Temperaturen. Die Grünen hätten “sehr klare Vorstellungen” wie man Österreich organisieren müsse – in Sachen Arbeitsmarkt, Abhängigkeit vom Erdöl oder einem besseres Bildungssystem. Die Regierung hingegen verharre “in Hitzestarre”, zeigte sie sich beim Thema Arbeitsmarkt angriffig. “Zufrieden” ist Glawischnig damit, wie sich ihre Partei entwickelt habe – habe es doch bei den 14 letzten Wahlen Zuwächse gegeben.

“Ich bekämpfe kein Kleidungsstück”

Wichtig ist ihr, dass der Vertrauenszuwachs “nachhaltig” sei – und nicht bei einer Regierungsbeteiligung wieder schwinde, wie bei der FPÖ. Deren gute Umfragewerte machen sie “besorgt”. Denn die FPÖ sei “eine Partei mit Korruptionshintergrund” und man habe mit Hypo-Alpe-Adria in Kärnten und Schwarz-Blau im Bund erlebt, was blaues (Mit-)Regieren bedeute. Mit FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache würde Glawischnig übrigens unter keinen Umständen auf ein Bier gehen.

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Ihr Vorgänger als Parteichef, Alexander Van der Bellen, hat sich noch nicht entschieden, ob er als Grüner Präsidentschaftskandidat zur Verfügung steht. Glawischnig will ihn “in Ruhe überlegen” lassen. Sollte er nicht antreten, tendiert sie dazu, einen anderen Kandidaten zu finden – denn es werde wohl “von den Grünen erwartet, eine Alternative zu Pröll oder wem auch immer anzubieten”. Sie selbst fühle sich aber in ihrer Position “sehr gut aufgehoben” und werde zu Jahresende wieder als Bundessprecherin kandidieren.

Zum Thema Islam und Feminismus meinte Eva Glawischnig, dass bei den Grünen “null Toleranz gegen Hetze und Verhetzung” herrsche, man aber kein Kleidungsstück bekämpfen werde: “Meine Oma in Kärnten hat auch lange Jahre ein Kopftuch getragen”, meinte die Grünen-Chefin dazu.

Nächste Woche ist bei den Sommergesprächen Heinz-Christian Strache von der FPÖ zu Gast.

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APA/
(NTA)

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