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Sophie Hunger begeisterte bei ihrem Konzert im WUK in Wien

Sophie Hunger begeisterte Wien
Sophie Hunger begeisterte Wien ©EPA
Sophie Hunger versprach am Sonntag kurz vor ihrem Konzert im Wiener WUK, dass der Abend "elegant" werden würde und sie hat das Versprechen gehalten. Das Publikum zeigte sich begeistert.

Schließlich sei dies doch ein wahrhaft festlicher Ort, kein Vergleich zu dem düsteren, stimmungslosen, abgewohnten Schuppen, in dem sie vor einem Jahr in Wien spielen musste, dem Konzerthaus nämlich. Kleine Ironie-Einlage, vom Publikum mit höflichen Lachern quittiert. Doch ein Fest wurde der Konzertabend tatsächlich.

Sophie Hunger begeisterte Wien

“30 ist das neue 20. Der Mann ist die neue Frau. Freiheit ist das neue Gefängnis. Und reich ist das neue schlau”, singt die 30-jähriger Schweizerin in “Das Neue”, einem der vielen gestern dargebotenen Songs des “The Danger Of Light”-Doppelalbums, dem in Kürze eine neue Live-Doppel-CD folgen soll. Es ist eines der ganz wenigen Lieder auf Deutsch. Meist singt Hunger auf Englisch, aber auch Französisch ist dabei und ein mit drei Band-Mitgliedern vierstimmig gesungenes Lied auf Schwyzerdütsch.

Vielseitigkeit ist die neue Unverwechselbarkeit, Vielfalt der neue Trumpf. Da hält die kleine, sensationell aufspielende Band mit ihrer Lead-Sängerin locker mit. Alberto Malo, Simon Gerber, Alexis Anerilles und Sara Oswald spielen Flügelhorn und Hammondorgel, Cello und Bass, Schlagzeug und Minimoog, Klarinette, Trompete und Glockenspiel, so wie Hunger zwischen akustischer und elektrischer Gitarre, Klavier und Mundharmonika wechselt.

Eleganter Abend im Wiener WUK

Der Grundton des extravagant instrumentierten Abends ist überraschend rockig, mit genügend Platz für instrumentale Feinheiten. Mal klingt das jazziger, mal folkiger. Nur gelegentlich wechselt Sophie Hunger zur Ballade, zum klassischen Singer-Songwriter-Arrangement. Zum Chansons hält sie meist Abstand. Und das ist auch in Ordnung so. Denn sie und ihre vier Begleiter hatten auch so sichtlich Spaß an diesem Abend, der mit sechs Zugaben verlängert wurde und mit einer letzten Unplugged-Zugabe an der Bühnenrampe schlussendlich so etwas wie Lagerfeuer-Stimmung aufkommen ließ, beeinträchtigt nur durch das akustische Grundrauschen aus der Foyer-Bar.

Vielleicht war es eine zarte Erinnerung daran, dass es bloß sieben Jahre her ist, dass die Schweizer Ausnahme-Künstlerin ihr erstes Album “Sketches on Sea” in den eigenen vier Wänden aufgenommen hat. Die Konzerthalle ist das neue Wohnzimmer. Das beschauliche Leben ist vorbei. Diese Woche gibt Sophie Hunger zwei Konzerte in Portugal, ehe am 18. November in Berlin der Konzertfilm “The Rules of Fire” vorgestellt wird. Fast 45.000 Facebook-Fans können es kaum erwarten. “Where is my Revolution, Revolution?”, singt Sophie Hunger. Die ist gerade im Gange.

Alle Konzerthighlights im November in Wien.

(APA)

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