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Spezialist für Ultra-Läufe

Daniel Fritz hat sich auf Läufe über 100 Kilometer spezialisiert.
Daniel Fritz hat sich auf Läufe über 100 Kilometer spezialisiert. ©Daniel Fritz
Daniel Fritz hat seine Leidenschaft für 100 Kilometer-Läufe entdeckt. Die Vorbereitungen auf den „UltraMilano-Sanremo"-Lauf, der Ende März stattgefunden hatte, waren ziemlich stressig. So trainierte Daniel Fritz 12 bis 15 Stunden pro Woche.
Daniel Fritz

Der milde Winter kam ihm zugute, denn er begann schon im Jänner 2014 mit den Vorbereitungen. Und das neben seiner hauptberuflichen Bürotätigkeit. Der UltraMilano-Sanremo ist ein Nonstop-Lauf, der in Mailand beginnt und im 280 Kilometer entfernten Sanremo endet. Begleitet von einer 6 köpfigen Crew macht sich der begeisterte Läufer auf nach Mailand.

In Italien merkt der Daniel Fritz schnell, dass das Rennen sehr schlecht organisiert war. Schon im Startgelände lief alles etwas chaotisch ab; der Starttermin musste sogar verschoben werden. Doch dann im Rennen übernahm Daniel nach 5 Minuten die Führung. Daniel lief von Beginn an ohne nur eine einzige Wegmarkierung zu sehen. Einzig alleine das Durchfragen von Passanten und Tipps von den anderen Läufern und deren Crew gaben ihm die Richtung an. Trotzdem kam er bei der ersten Etappe bei 57 km als Sieger an. Doch auch auf der weiteren Strecke waren keinerlei Wegmarkierungen mehr zu sehen. Bei der Umleitung in einer Stadt verlor er aufgrund der fehlenden Markierungen sein Crewfahrzeug. Das Roadbook des Ultra-Laufes war leider total falsch und so dauerte es bis über 45 Minuten, bis die Crew Daniel Fritz gefunden hatte. Dies führte neben einem großen Mangel an Flüssigkeit und Kohlenhydraten auch zu einer mentalen Belastung. Aber nicht nur Daniels Crew hatte ihren Läufer verloren, über die Hälfte der Athleten irrten umher. Das halbe Spitzenfeld war aufgrund der mangelnden Ausschilderung falsch gelaufen. Die Strecke führte die Läufer sogar auf die Schnellstraße, auf der die Autos mit über 100 km/h an den Läufern vorbeifuhren. „Der Sog der vorbeifahrenden LKW´s war extrem gefährlich”, so Daniel Fritz, der sich ab und zu in lebensgefährlichen Situationen mit den Autofahrern befand.

Die äußerst schlechte Organisation des Rennens und das Wissen, dass ein serbischer Läufer verloren gegangen war, brachte Daniel Fritz zur Entscheidung, das Rennen nach 100 Kilometer abzubrechen. „Ich war sehr zornig über die schlechte Organisation. Zudem war der Lauf auf den stark befahrenen und nicht abgesperrten Straßen und Kreuzungen sehr gefährlich, ja fast lebensgefährlich”, so der Bartholomäberger.

Lauftalent

Die Leidenschaft zum Laufen hat Daniel Fritz vor 4 Jahren, im September 2010 entdeckt. Bis dahin war er ein ganz normaler Freizeitsportler. Ein Freund machte ihn auf seinen schönen Laufstiel aufmerksam und lud ihn zu einer gemeinsamen Laufrunde ein. Diese erste Runde ging über 22 Kilometer. Obwohl Daniel danach fix und fertig war, hatte ihn das Lauffieber gepackt. Er meldete sich zum TransAlpinRun 2011 an. Der Lauf dauert 8 Tage, geht über 290 Kilometer und 14000 Höhenmeter. Daniel konnte mit seinem Kollegen den Lauf finishen. Danach folgte „Bludenz läuft” mit einer Zeit von 1:32 im Halbmarathon. Das Highlight in seiner ersten Saison war der Dornbirner Nachtlauf, den Daniel Fritz in 11,5 Stunden und mit 101 Kilometer finishen konnte.

In seine zweite Laufsaison startete der ambitionierte Läufer voller Energie und Tatendrang. Er nahm beim Dirndltal-Extrem-Ultramarathon teil. Der Marathon in Niederösterreich geht über 111 Kilometer und 5000 Höhenmeter. Diesen Marathon konnte Daniel mit dem 6. Platz und einer Zeit von 15:54 Stunden beenden. Eine tolle Leistung, da normalerweise nur sehr erfahrene Läufer an den Ultraläufen teilnehmen können. 2013 überlegte sich Daniel Fritz, was nach einem 100 Kilometer-Lauf noch kommen könnte und stieß dabei auf den „TEC 100 miles run” in Schweden. Dieser internationale Lauf ging über 162 Kilometer mit gemäßigten 2000 Höhenmetern und er meisterte dies bravourös mit einer Zeit von 18:32 Stunden. Dies brachte dem Ausnahmetalent den 7. Platz ein. Kleinere Läufe und Marathons standen natürlich immer dazwischen auf dem Programm des Läufers.

Neuorientierung

Nach der Erfahrung in Italien beim UltraMilano-Sanremo möchte Daniel Fritz sich für zukünftige Projekte nur mehr kurzfristig anmelden und jene Läufe laufen, die Spaß machen. „Die Enttäuschung ist auf jeden Fall spürbar, aber was will ich mehr? Ich habe in Italien die 100 Kilometer unter 9:45 Stunden geschafft – das ist eine Hammerzeit”, erläutert der Sportler. Fix ist auf jeden Fall nochmals die Teilnahme am Dirndltal-Extrem-Ultramarathon, da dieser sich in der 4-jährigen Laufkarriere zum Lieblingslauf herauskristallisiert hat.

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