Die Offene Jugendarbeit nimmt sich der Jungenarbeit als langfristigen Auftrag an: Denn der Lebensabschnitt, wenn aus einem Jungen ein junger Mann wird, ist gekennzeichnet von vielen quälenden Fragen und oft ausbleibenden Antworten.
Männlichkeitsbilder aus Mythen, Medien und Gesellschaft werden unreflektiert übernommen und sorgen für reichlich Verunsicherung bei männlichen Jugendlichen, da diese mit der sozialen Realität nichts zu tun haben.
Unterstützen und Stärken fördern
Die Offene Jugendarbeit Hard greift mit dem neu geschaffenen Angebot das gesellschaftliche Querschnitts-Thema „Männliche Identität“ auf und bearbeitet gemeinsam mit interessierten Jugendlichen aufkeimende Fragen zum eigenen Lebenskonzept. Das vorrangige Ziel dabei ist, die Jungen in der Entdeckung ihrer eigenen Identität zu unterstützen, ihre Stärken zu fördern, ihre sozialen Kompetenzen zu erweitern und ihre Bedürfnisse ernst zu nehmen. In gemeinsamen Aktivitäten (wie beispielsweise Fußballspielen, Sportklettern, Naturausflüge oder Workshops) werden Themen aufgegriffen, die für Verunsicherung sorgen. Diese Begegnungen finden in entspannter Atmosphäre statt. Wichtig ist, dass die Jungs im Rahmen dieser Begegnung nicht schon alles wissen und können müssen – ohne zu fürchten, deshalb als „unmännlich“ zu gelten. Ein ausgebildeter Sozialarbeiter wird diesen Prozess fachlich begleiten und die an ihn herangetragenen Themen gemeinsam mit den Jungen bearbeiten.
Die Offene Jugendarbeit Hard sieht Jungenarbeit als einen langfristigen Auftrag, der sich nicht auf eine einmalige Intervention beschränkt. Vielmehr gilt es männliche Jugendliche als konstanter Ansprechpartner in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Cornelia Reibnegger von der OJA Hard: “In diesem Sinne ist die Jungen- wie auch die Mädchenarbeit der Offenen Jugendarbeit Hard auch als gesellschafts-politischer Beitrag zur Dekonstruktion bestehender Geschlechterverhältnisse zu sehen.”