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Srebrenica: Verfahren gegen UNO-Kommandanten

Hinterbliebene von Srebrenica-Opfern haben vor dem Gericht im niederländischen Arnhem nun ein Verfahren wegen Völkermordes und Kriegsverbrechen gegen den Befehlshaber des niederländischen UNO-Bataillons in der ostbosnischen Kleinstadt, Tom Karremans, seinen Stellvertreter Rob Franken und einen weiteren niederländischen Spitzenoffizier zum Zeitpunkt des Massakers im Juli 1995 eingeleitet.

Dazu haben sich der einstige Übersetzer des “Dutchbat” Hasan Nuhanovic und die Familienangehörigen von Riza Mustafic, der im niederländischen Bataillon als Elektriker tätig war, entschlossen, meldete die bosnische Presseagentur Srna.

Der Vater und ein Bruder von Nuhanovic, die nach der Einnahme von Srebrenica durch bosnisch-serbische Truppen die Zuflucht zuerst im Stützpunkt des niederländischen Bataillons fanden, wurden getötet, nachdem sie diesen verlassen mussten. Ihre Leichen wurden vor drei Jahren, bzw. erst heuer entdeckt. Mustafic gilt weiterhin als verschollen.

Die niederländische Staatsanwaltschaft hat nach Angaben der Anwältin der Srebrenica-Hinterbliebenen, Liesbeth Zegveld, bisher kein Strafverfahren im Zusammenhang mit den Ereignissen von Srebrenica eingeleitet. Laut bosnischen Medienberichten wandten sich die Familienangehörigen der Srebrenica-Opfer an das Gericht in Arnhem, da dieses für die Strafverfahren gegen das Militärpersonal zuständig ist.

Nach der Einnahme der UNO-Schutzzone Srebrenica wurden von bosnisch-serbischen Truppen vor Augen der niederländischen UNO-Soldaten rund 8.000 Bosniaken (Muslime) aussortiert und später ermordet. Frauen und Kinder wurden deportiert.

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